Geschichtliches : Erreichtes : Gefordertes :
Kannst Du überhaupt etwas mit dem Begriff „kommunale Psychiatrie“ anfangen? Was kommt Dir dazu spontan in den Sinn? Auf dieser Veranstaltung wurden eine Menge Vorträge gehalten, da waren politische Statements vom Sozialdezernenten und gar der Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, Fachvorträge einiger Psychiater zu eher innovativen Modellen und nicht zu dem mühsam sich entwickelten gemeindepsychiatrischen und außerklinischen Versorgungssystem. Und besonders wichtig, wie ich finde, wurden die Perspektiven der betroffenen Psychiatrie Erfahrenen und der Angehörigen eindrücklich vorgetragen. Was aber aus meiner Sicht fehlte war der Standpunkt der unbeteiligten Bürger:innen zum Zustand der kommunalen Psychiatrie oder überhaupt zu ihrer Sichtbarkeit im Alltag. Was kriegen die Bürger:innen davon mit, was wissen die darüber und wie bewerten die das?
Ist oder wie ist dieser Teil der Psychiatrie für Dich sichtbar, gibt es Berührungspunkte zu diesem Versorgungssystem?
Ich denke, die „normale“ Bevölkerung sieht vor allem die psychiatrischen Kliniken in diesem Land. Und dazu herrscht nach wie vor und überwiegend keine gute Meinung. Hast Du eine Haltung zu diesem Teil der Versorgung?
Was glaubst Du woran es liegt, dass nach fast 50 Jahren Reformbewegung in unserer Republik, über die Du ja ständig in diesem Podcast von mir hörst, von diesen ganzen Hilfe- und Versorgungsstrukturen außerhalb der psychiatrischen Kliniken so gut wie nichts bekannt ist? Auch ruhig mal weitergedacht als in den üblicherweise engen oder verkürzten oder gar von Interessen geleiteten Diskurs in Fachkreisen.
Das sind Fragen, die ich mit meinem Gesprächspartner Bernd Nigbur bespreche. Dann wird es einige Einspieler der Veranstaltung "100 Jahre kommunale Psychiatrie in Köln" geben.
Ja und im Musikbeitrag von heute geht es um Antikriegslieder und was Marlene Dietrich dazu beigetragen hat.