Vom Wachsaal in die Gemeinde  - 50 Jahre deutsche Psychiatrie - na und?

Vom Wachsaal in die Gemeinde - 50 Jahre deutsche Psychiatrie - na und?

Schnitt Abschnitt Zusammenschnitt

Schnitt Abschnitt Zusammenschnitt

Diese Episode, die letzte im Jahr 2021, enthält einen Zusammenschnitt aller Gespräche, die ich in meinem Podcast im letzten Jahr führen durfte. Mit sehr netten Menschen, denen ich besonders für ihre Offenheit und Bereitschaft danke, über ihre Erfahrungen mit und in der Psychiatrie den Hörerinnen und Hörer zu erzählen.

Im Musikteil wird es besonders weihnachtlich, denn Bernd Nigbur stellt zwei Songs und deren Geschichten vor, die nachdenklich bis lustíg sind.

Stimme erheben

Gespräch Teil II
Plädoyer insbesondere an alle Beschäftigten in der Psychiatrie, aber auch in den Schulen und anderen Institutionen unserer Gesellschaft, sich ihrer Verantwortung für den Umgang mit den Kindern der Patient:innen, die akut in der psychiatrischen Klinik aufgenommen werden, eine Stimme zu geben.

Stimme hören| Stimme geben| Stimme erheben

Heute ist eine junge Gesprächspartnerin zu Gast, die eine wichtige Perspektive im psychiatrischen Geschehen sehr deutlich zum Ausdruck bringen wird: sie hat im Alter von 13 Jahren die psychische Erkrankung ihres Vaters erlebt und schildert ihre Erfahrungen, die sie mit psychiatrischen Institutionen macht, vor allem im Umgang mit ihr selbst, mit ihr als Kind, das von den ersten Eindrücken beim Besuch ihres Vaters auf der geschlossenen Station maßlos überfordert war. Sie wünschte sich so sehr, dass sie und ihre Schwester einfach gesehen, sie angesprochen, sie gefragt worden wären, wie es ihnen geht. Aber nichts dergleichen, sie wurden gar nicht wahrgenommen.

Im Musikteil bespricht Bernd die positiven Aspekte von Verrücktheit in Kultur und Gesellschaft und erinnert mit seiner vorgestellten Musik an starke Gefühle.

Im Rückblick … angekommen

Diese Gesellschaft hat neben Psychiatrie auch noch andere Tabu Themen und wie diese zusammenhängen. Das Gespräch mit Maria Spahn, 2. Teil, zeigt ihre Entwicklung in Richtung Selbstverteidigung, was die mit der Frauenbewegung gemeinsam hat und warum sich das "alte" Leben als Psychiaterin nicht abschütteln und sogar einen wichtigen Zusammenhang erkennen lässt. Wie das bedrückende Thema Öffentlicheit und sexuelle Gewalt da rein passt ist ein wichtiges Stück Zeitgeschichte.

Die Musikstücke fügen sich nahtlos ein und Bernd Nigbur stellt uns eine erschütternd kompromisslose irische Künstlerin vor.

Witterung | Fährte | Richtung |

Heute hat sich Maria Spahn für ein Gespräch zur Verfügung gestellt. Sie erzählt von ihrem Weg zur Ärztin, der von Anfang an Zweifel auslöste und eine fehlende Aufrichtigkeit des Systems erkennen ließ. Der Anfang war Psychiatrie, aber es gab etwas vorher und auch nachher. Lasst Euch mitnehmen in eine (berufliche) Biographie, über Erkenntnisse, Stolpersteine und Entscheidungen.

Im Musikteil bleibt es frankophil, dafür sorgt schon Bernd Nigbur.

Mehr Anerkennug wagen

In der heutigen Episode geht es mal mehr um die Beschäftigten in der Psychiatrie und deren Empfinden in Bezug auf die Wertschätzung ihrer Arbeit. Darum ist es nicht sehr gut bestellt, was nicht verwunderlich ist. Frei nach dem Motto nach der Pandemie ist wie vor der Pandemie. Was braucht es an Strukturen und Einsichten, um Anerkennung und Wertschätzung zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen. Und warum Heroisierung das Gefühl alleine zu sein in schwierigen Arbeitsfeldern verstärkt. Wir begegnen dem Begriff "Moralische Verletzung". Und erfahren im Musikteil was die beiden Autoren dieses Podcast mit dem heutigen Musiktitel gemeinsam haben.

Tag für Tag und Nacht für Monate

Zeit und Psychiatrie, Zeit in der Psychiatrie: Ich meine ein ganz besonderes Thema dort. Als Mensch mit seelischen Erschütterungen ist der Zustand oft schier unerträglich lang, endlos, dunkel. Wir, die Veränderungen wollten und wollen, für die dauert eh es alles viel zu lange. Wie sich die Patienten auf der geschlossenen Langzeitstation ihre Zeit erträglich machten, werde ich erzählen. Auch mit Hilfe eines ungewöhnlichen Autors aus der Zeit, Karl Wolber. Er schrieb sein Buch handschriftlich und das in einer ganz besonderen Art. Lasst Euch überraschen.

Im Musikteil präsentiert Bernd Nigbur den Bruder eines ganz großen Rockstars der Musikgeschichte.

Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut ...

Wichtige Rahmenbedingungen für die psychiatrische Versorgung setzt die Politik. Das findet sich sowohl in Bundes-, als auch Landesgesetzen. Die konkrete Ausgestaltung hat unser Parlament allerdings den sogenannten Fachgesellschaften überlassen. Diese erstellen Behandlungsleitlinien. Die Krankenkassen verhandeln die Geldsätze mit den jeweiligen Trägern der psychiatrischen Versorgung. Den Bundesländern und Kommunen sind die wichtigen Aufgaben von Ordnungs- und Sicherheitsrahmenbedingungen übertragen. Auf der Bundesebene fehlt vor allem eine regelmäßige Übersicht in Form eines Berichtes über den Zustand der psychiatrischen Versorgung, nicht nur der ambulanten und stationären Behandlung, sondern auch und vor allem eine Übersicht über alle Einrichtungen und Hilfsangebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen, außerhalb der medizinischen Versorgung. Die DGSP hat allen größeren Parteien, die sich zur Bundestagswahl stellen mit ihren sogenannten Wahlprüfsteinen um Antworten und Statements zu verschiedenen Fragekomplexen der Weiterentwicklung der Psychiatrie in Deutschland gebeten. Dies, aber auch andere Stellungnahmen von Verbänden aus diesem Spektrum sind Gegenstand der heutigen Episode meines Podcast.

Kein weiter so ...

Gudrun Tönnes erzählt ihre Lebensgeschichte weiter, dass ihr Weg der Genesung noch lange andauert, sie ganz gehörig viel Eigenverantwortung dabei übernahm, die eigentlichen Helfer:innen in dieser Zeit keine wirklich wichtige Rolle spielten und wie erfolgreich sie die Klippen des Systems umschiffte. Und schließlich wie sie als Ergotherapeutin viele Jahre in Institutionen gearbeitet hat und sich dabei mit ihrer multiperspektivischen Erfahrung zu einer erfolgreichen Bildungsunternehmerin und zu einer festen Größe in der bundesrepublikanischen Szene der Peerbewegung und darüber hinaus entwickelt hat. Sie wird uns eine sehr interessante und vor allem sehr ehrliche Betrachtung des deutschen „Psychiatrie Zirkus“ geben.

Im Musikteil erzählt uns Bernd diesmal die Geschichte eines besonderen Songs.

Die Idee, nicht die Wirklichkeit bietet Trost und Hoffnung

Gudrun Tönnes ist heute im Gespräch und nimmt uns mit in ihre bemerkenswerte Biografie. Sie schildert sehr eindringlich ihre Erschütterung in frühen Lebensjahren, ihren langen Weg durch und mit der Psychiatrie und von ihrem festen Ziel Ergotherapeutin zu werden, aber vor allem wie sie ihren ganz eigenen Weg der Emanzipation hartnäckig verfolgt.
Im Musikteil beleuchtet Bernd Nigbur eine weitere bekannte Punkrock Band aus England. Die Songs werdet ihr kennen.