Vom Wachsaal in die Gemeinde  - 45 Jahre deutsche Psychiatrie - na und?

Vom Wachsaal in die Gemeinde - 45 Jahre deutsche Psychiatrie - na und?

Teil 1 INTEGRATIONS | FACH | DIENST

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Zu Beginn gehe ich Kurz auf die aktuelle Situation unserer Republik ein, wahrlich historisch. Im Gespräch mit Fritz Riedel, Horst Neumann und Klaus Heuser, auch drei Herren, rede ich über deren sehr erfolgreiche Gründung eines Dienstes, der Menschen mit psychischen Behinderungen und Erkrankungen unterstützt am 1. Arbeitsmarkt zu bestehen. Auch die Arbeitgeber:innen profitieren seit jeher von dieser Unterstützung. Meine drei Gesprächspartner schildern sehr eindrücklich und anschaulich wie es gelang den Integrationsfachdienst bis heute sehr erfolgreich zu etablieren.
Das Gespräch kommt in drei Episoden daher, die an drei aufeinanderfolgenden Tagen veröffentlicht werden (15./ 16. und 17.11.2024).
Im Musikteil hat sich Bernd Nigbur auch in einem Triple über drei Musikstücke ausgelassen:
"Freedom" Richie Havens, "Police On My Back" The Clash und "The Magnificent 7" Kamasi Washington.
Also hört gleich dreimal intensiv rein.

Wirklichkeit wird verändert – aber wie geht das?

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Die Verhältnisse in der Psychiatrie sind nicht durchweg gut, auch nicht nach fast 50 Jahren vielfältiger Reformen. Aber was hat sich in den 50 Jahren doch verbessert und vor allem wer macht da was? Lobbyarbeit hat einen etwas zwiespältigen Ruf. Sie kann was zum Fortschritt bewegen, verfestigt aber allzu oft auch was sehr verkrustetes, nicht selten auch zum lukrativen Vorteil einer mächtigen Klientel.
Mich interessierte wie funktioniert aber Lobbyarbeit im positiven Sinne einer Bewegung, der 50 Jahre alten Reformbewegung in der Sozialpsychiatrie in Deutschland. Dafür habe ich mit einem kompetenten und erfolgreichen Macher der Szene sprechen können, Jörg Holke, langjähriger Geschäftsführer der „Aktion Psychisch Kranker e.V.“.
Bernd Nigburs Musikbeitrag beschäftigt sich mit Bob Dylan (ein wenig) und mit Peter Perret (etwas mehr). Musik dazu von Beiden.

Mentale Gesundheit - für 3. und 4. Generation türkischer Migrant:innen nicht einfach

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In diesem 2. Teil meines Gesprächs mit Alpin Harrenkamp reden wir über Gefährdungen für die mentale Gesundheit vor allem der 3. und 4. Generation türkischen Migrant:innen. Welche Form der Demokratie entwickeln wir gerade? Wir glauben Werte müssen 100 % übereinstimmen. Das gibt’s aber nicht. Wie verhandeln wir unterschiedliche Interessen in der Gesellschaft? Manchmal muss man sich darüber verständigen, dass es keine Verständigung geben kann. Die Menschen in einen Dialog bringen, ist das Gebot der Stunde. Streng systemisch betrachtet gibt es viele Ressourcen bei den Menschen. Was könnte Dein Beitrag für eine friedliche Gesellschaft sein? Alpin sind besonders Gemeinsamkeitsstiftende Momente wichtig. Das Thema Klima könnte ein gemeinsames Thema auch für die Jugend sein, denkt sie, aber es ist leider anders.
Das Anliegen von Alpin ist die Kulturelle Öffnung von Deutschland in den sozialen und anderen gesellschaftlichen Institutionen zu fördern. Da gibt es großen Beratungsbedarf wie das geschehen kann.
Niemand geht gerne von zu Hause weg, das schmerzt, sagt sie auch aus eigener Erfahrung.

DOMID ein Ort der Begegnung, „Migrationsmuseum“ in Köln in Planung.

Mentale Gesundheit und Einwanderung - ein Widerspruch?

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Mein Gespräch mit Alpin Harrenkamp war schon am 14. Juli dieses Jahres. Ein kurzweiliges Gespräch über ihre türkische-deutsche Geschichte, sie erzählt von ihrer Familie, wie sie in den 1960 in Köln ankam, welche große Rolle Musik in ihrer Familie spielte, bis heute, und davon wie ihr junges Leben zwischen FORD und Lebensmittelladen stattfand und der Vater ein ganz eigenes Musikgenre entwickelte. Und wie nebenbei erfahrt ihr wie die stressreichen Einwanderungsthemen der ersten Arbeitsmigrant:innen in Deutschland, wie auch der folgenden Generationen die mentale Gesundheit trotzdem weitgehend in der Balance bleibt.

*Sommer *Station *Kant *Reggae

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16. Juli 1976
Das war so ein Sommertag mit weit über 30 Grad. Auszuhalten, wenn man/ frau im Park, am Wasser sich aufhält, aber wenigstens seinen Aufenthaltsort frei wählen kann. Nichts davon trifft für den Ort einer geschlossenen Aufnahmestation in der Psychiatrie zu. Deshalb war und ist es an diesen heißen Tagen auch an diesen Orten unerträglich. Gibt es heute eigentlich Klimaanlagen auf diesen geschlossenen Stationen? Vielleicht kann mir das jemand sagen?
Im Musikbeitrag erzählt Bernd Nigbur über Calypso und Reggae Musik und seine Songs sind von Robert Mitchum und Junior Murvin.

Psychiatrie-Urlaub, normal!

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Was es bedeutet vom Alltag Urlaub zu machen, welche Auswirkungen es auf die Seele hat und wie es in sozialpsychiatrischen Einrichtungen, die sich außerhalb der psychiatrischen Klinik befinden und lebensweltorientierte Konzepte vertreten organisieren lässt. Davon versuche ich heute einen kleinen Eindruck hinter die Kulissen zu wagen.
Bernd Nigbur beginnt seinen Musikbeitrag mit dem Ausdrücken seines Entsetzens über den Ausgang der Europawahlen, um dann mit zwei Musikstücken von "Tomorrow" und "Hawkwind", seinen Impuls zu fliehen kompensiert. Bevor ich dann im kurzen Schlusswort dieser Episode, meinen Standpunkt zum Rechtsruck unseres Kontinents formuliere.

~ Musik im Wachsaal ~

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Im Gespräch mit dem Musikautor dieses Podcast, Bernd Nigbur, tauchen wir etwas ein in seine Welt der Musikgeschichten, wie er sich fühlt inmitten der Psychiatriegeschichte (n), welche Berührungspunkte er zu dem Thema hat und wie er seine Beiträge verfasst.
In seinem heutigen Beitrag erklärt er uns, woher der Spruch "nicht alle Tassen im Schrank zu haben" herrührt und was das mit der Band Jefferson Airplane zu tun hat, über die Bernd heute spricht.

Triebfedern

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Vielleicht angeregt durch die aktuelle Legalisierung von Cannabis in unserem Land, gehe ich heute ein ganz weites Stück zurück, noch vor meine Tätigkeit in der Psychiatrie. Wie verschlägt es einen, denn wirklich in ein solches Gebiet, was in den 1970’ern noch extremes „Feindesland“ war. Weder ich noch mein damaliges Netzwerk konnte sich nur ein wenig vorstellen, was das denn bedeutet in einem Irrenhaus zu sein, auf der einen oder anderen Seite, egal.
Im Musikbeitrag erzählt uns Bernd Nigbur von der großartigen Band "Grateful Dead".

Über diesen Podcast

Die Entwicklung der deutschen Psychiatrie und teilweise auch der Nachbarländer der letzten 45 Jahre wird subjektiv und kritisch besprochen und bewertet. Gibt es tatsächlich (ausreichend) Respekt und Augenhöhe gegenüber den Menschen mit psychischen Erkrankungen? Was geben die Strukturen des Gesundheits- und Sozialbereichs, in denen Psychiatrie stattfindet her? Welche Chancen und Hindernisse bieten sie? Bereichert mit Interviews von Insidern aus den verschiedensten Perspektiven.
In jeder Folge wird zudem ein Song aus der Rock- und Popgeschichte gespielt und der jeweilige Künstler vorgestellt. Durch die einzelnen Folgen führt Euch Klaus Jansen-Kayser, selber ein langjähriger Akteur und Kenner der Psychiatrie-Szene. Bis zur 13. Episode war Christian Gredig der Autor des jeweiligen Musikteils. Seit der 14. Episode hat Bernd Nigbur diesen Part übernommen.

Das Jingle dieses Podcast wird auf einem Dachsophon gespielt und stammt von dem Kölner Musiker Bernd Keul https://www.youtube.com/watch?v=MdVSw5Ck89o

Das Cover-Bild ist ein Werk der Künstlerin Mageaux, die aus den Südstaaten der USA stammt und seit einigen Jahren in Köln lebt. Der Titel lautet "Cognitive Behavioral Therapy" / Mai 2020 / Acrylfarbe & Sprühfarbe auf gebleichter Leinwand. 100 x 100 cm und zeigt, dass der Genesungsfortschritt nicht immer linear ist.
https://twitter.com/mageauxdesigns https://www.youtube.com/channel/UCCRY4v_BfwqThHoyCCYEFtw/featured

von und mit Klaus Jansen-Kayser

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