Vom Wachsaal in die Gemeinde  - 45 Jahre deutsche Psychiatrie - na und?

Vom Wachsaal in die Gemeinde - 45 Jahre deutsche Psychiatrie - na und?

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00:00:00: Ihr folgt nun ohne viel Umschweife die zweite Folge dieser Episode über die Geschichte des

00:00:07: Integrationsfachdienstes. Meine Gesprächspartner sind Fritz Riedl, Horst Neumann und Klaus Häuser.

00:00:14: Es war ja eigentlich immer von uns aus eigentlich der Anspruch an die Mitarbeiter des Dienstes.

00:00:20: Die haben in unserem Auftrag gearbeitet und unser Selbstverständnis war natürlich, dass am Ende

00:00:27: alle Seiten, was davon hatten, die Fachberater, die wurden oder sollten dann auch vom Arbeitgeber

00:00:34: in Anspruch genommen werden. Nach dem Motto "Ich weiß nicht mehr weiter, können Sie uns Rat geben".

00:00:40: Und dann war ja dann immer ein Gespräch im Prinzip zu dritt. Also der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer,

00:00:46: um den Dienst ging und der Fachdienst. Ja und das hat ganz gut geklappt. Also ich von meiner Seite

00:00:52: aus habe das auch immer gesucht. Mir war das wichtig, dass ich nicht mit dem Arbeitgeber alleine

00:00:58: spreche und der behindert schon, der dann so eine merkwürdige Ansprache Form bekam. Der durfte

00:01:06: erst mal draußen sein. Das haben wir gesagt, machen wir nicht. Also wenn dann direkt mit dem

00:01:10: Betroffene zusammen und wir haben auch gemerkt, wenn ich das mal kurz erlauben kann, dass die Arbeitgeber

00:01:18: also richtig danach gedürztet haben, so eine Situation zu haben, weil sie wussten meistens nicht,

00:01:26: wie soll ich jetzt mit dem Mitarbeiter werden, psychisch krankes Sprechen. Alle haben es ja gedacht

00:01:32: und sich auch so verhalten. Wir müssen den schützen und scholen. Und wir haben dann gesagt,

00:01:41: dass sonst bitte sein lassen, sondern die Leute so ansprechen, wie sie jeden normalen

00:01:45: Mitarbeiter auch ansprechen. Die Behinderten wollen das nämlich selbst auch. Das ist gut angekommen

00:01:55: bei den Arbeitgebern und für mich war das dann eigentlich immer selbstverständlich,

00:02:00: dass ich gesagt habe, wenn dann immer beide Seiten am Tisch sind. Aber damals war ja,

00:02:06: das ist jetzt gar nicht groß ausweiten, aber damals war ja diese Gruppe der Menschen mit psychischen

00:02:12: Krankenhundern im Vordergrund. Es gibt ja, weiß ich gar nicht, ob das immer schon so war,

00:02:17: aber den IFD, also die Integrationsfaktion, ist ja auch für andere Behindertengruppen.

00:02:21: Nein, früher war das nur speziell für psychisch-krankler Behinderte. Psychosoziale

00:02:29: Dienst, PSD, bei der Abkürzung. Und zwar, das bezog sich wirklich nur auf psychisch-krankler

00:02:35: Behinderte. Wie kam denn der Kontakt dann zu den Arbeitgebern oder zu den Arbeitnehmern? Wie haben

00:02:41: die sich an euch gewandt? Also das hat sich manchmal, wenn es so, wenn es so ein kleiner

00:02:47: Betrieb war, wohne der Meister alles in der Hand hatte, dann war das der Chef selbst oder in

00:02:52: größeren Betrieben auch die Vertrauensleute für Schwäbelhinderte. Das wollte ich auch dazu

00:02:57: geben. Die Vertrauensleute waren ein ganz wichtiger Faktor. Ich habe regelmäßig jeden Monat einmal

00:03:03: eine Runde gehabt mit den Vertrauensleuten. Weil das ist das A und O. Das heißt, wenn jemand zurück

00:03:11: kommt an den alten Arbeitsplatz und es klappt aus vielen Dingen nicht, dann weiß der Mensch,

00:03:17: der vor Ort ist, genau wo man gegebenen Krasen den Lücken findet. Man sollte dann mal erwähnen,

00:03:22: dieses Schwäbelhindertengesetz, das kannte immer schon, auch in der alten Fassung,

00:03:29: Vertrauensleute, betriebliche Vertrauensleute, der dieser Schwäbeschädigten in den, also ganz

00:03:38: alt, die Schwäbeschädigten in einem Betrieb hatten das Recht ihren Vertrauensmann, ihre

00:03:44: Vertrauensvorgehene. Das ist in Prinzip ein Instrument der Betriebsverfassung. Die Betriebsräte.

00:03:51: Ach so, von dieser Seite. Das ist die Kavalele zum Betriebsrat. Und da haben die gleichen

00:03:57: Rechteschutzrechte wie ein Betriebsrat. Das heißt, insofern gab es innerbetrieblich immer schon

00:04:03: diese Arbeitnehmer, Schutzleute. Das ist ja unverändert. Leute, ihr wisst ja, im Betrieb sind

00:04:12: die Vertrauensleute, wendet euch an die, auch um bekannt zu machen. Das waren so wichtige Schlüsselfiguren

00:04:19: dann, die die Diensten außen haben oder zu dem Thema. Wir haben später Vortragsreien gemacht für

00:04:25: Vertrauensleute, für Schwäbeinnütte, damit das Thema weiter dann verbreitet wird und bestimmte

00:04:32: Fragen geklärt werden können. Und uns war wichtig und das bestätigt sich ja auch. Die Vertrauensleute

00:04:39: waren für uns eigentlich immer sozusagen der Zugang zum Betrieb. Ganz entscheidend. Meistens haben

00:04:44: die uns dann, als wir so bekannt wurden, uns auch dann angerufen und nachgefragt, wir brauchen

00:04:50: auch Hilfe. So ist das dann auch gelaufen. Nun muss man sich auch vorstellen, man köln wie viele

00:04:56: andere Städte, Großstädte sind da tausende Arbeitgeber oder Betriebe. Wie viele Leute wart ihr

00:05:01: denn da am Anfang, die diese Arbeit gemacht haben? Wie hat das angefangen? Ja vier Leute. Also da

00:05:11: muss man mal sagen, um das noch wieder zu erläutern, die Hauptfürsorgeste, wie übrigens jetzt das

00:05:16: Integrationsamt. Wir hatten einen gesetzlichen Auftrag, die betrieblichen Leute zum Thema,

00:05:24: sagen wir Behinderung, also die natürlich die Arbeitgeber, aber vor allem die Betriebsräte und

00:05:29: noch mehr die Vertrauensleute jetzt hier aus dem Ganzen rein, dann wir hatten den Auftrag,

00:05:34: die zur Schulen. Das heißt, die Hauptfürsorge hat jeden, jede Woche mehrere Schulungen gemacht

00:05:41: für diese Ansprechleute, damit die überhaupt erstmal selber wissen, was das neue Gesetz

00:05:48: jetzt heißt. Dass das eben dann auch andere Behindertengruppen sind und und und. Das heißt,

00:05:53: da haben wir eine Menge an Arbeitskraft reingepowert, um das alles durchsickern zu lassen. Das heißt,

00:06:04: das war dann wiederum auch die Plattform für die Dienste, die waren zum Teil dabei oder wurden

00:06:10: dann selbst der Mäuderspezielle Schul zu bestimmten Themen, was Arbeitsrecht angeht oder so. Das

00:06:16: heißt, da gab es schon eine ganze Basis, die da war. Das wurde so eine richtige Verzahnung,

00:06:22: würde ich mal heute sagen. Man brauchte sich gegenseitig. Wir brauchten halt jemanden,

00:06:29: der uns Leute aus dem Betrieb da nennt, die Hilfe brauchen und auf diese Weise ist das eigentlich

00:06:36: sehr gut angegangen. Auch immer auf die ganz enge Verbindung oder zusammenarbeitende

00:06:44: Arbeitsamt. Die war natürlich da und der Chef von denen damals, die hatten noch so alte Geschichten

00:06:53: und ich hab mal dann ein bisschen freundlich gefragt, ob sie nicht ein Computer oder so was

00:06:59: sich anschaffen wollen für die Sachen, weil das einfach ist. Also die waren eigentlich sehr,

00:07:05: sehr offen in Gespräch und von daher war da glaube ich auch ne gute Zusammenarbeit mit der

00:07:11: Arbeit. Es gibt natürlich noch einen Aspekt vom medizinischen Betreuungsansatz. Es gab mit

00:07:19: Sicherheit immer drei, vier Ärzte, die sehr offen waren und die natürlich auch sagten, wenn irgendwo

00:07:25: eine Arbeit, was da ist, jemand, dann kam der Anruf zu uns und umgekehrt, wenn wir Hilfe brauchen von

00:07:33: denen innerhalb von einer Woche, gab es einen Termin über eine Stunde oder zwei. Also das war

00:07:39: schon eine wohlwollende Angelegenheit und das hat sich schon bewährt. Das war gut. Was ich interessant

00:07:47: finde, dass das so aus verschiedenen Ecken, ich sag mal, bestückt wurde auf die Idee, die ja in der

00:07:54: Klaus-Heußer eben erzählt hat, irgendwann da in dieser gesellschaftlichen Auseinandersetzung

00:07:58: entstand jetzt, aber das ist da ganz viel Fachwissen auch für... Also wenn ich mit der Arbeit

00:08:03: gemerkt habe, dass das sehr gut ankommt, wenn wir mitreden, denn manchmal wurden, wenn wir gerufen

00:08:09: wurden, vor allem so einen kleinen Betrieben, wo der Meister schon auf dem letzten Loch fiel und

00:08:15: froh war, dass er jetzt irgendwo eine Hilfe gefunden hat. Da sind wir natürlich hingegangen und das

00:08:20: war für den... Das war für so einen kleinen Betrieb eine große Erleichterung. Ja, dann kommt noch

00:08:25: ein anderer Aspekt dazu. Die Hauptfürsorgestelle ist ja auch die Stille, ist immer noch die

00:08:33: Kündigungsschutz zu gewährleisten hat, Lipsü, für alle schwerbeinderten, egal welche Art oder

00:08:41: Güte. Das heißt, da gibt es ein Machtmittel. Das heißt, die Hauptfürsorgestelle hatte immer ein

00:08:47: Druckmittel, wenn es darum geht, Arbeitsplatz zu retten oder nicht zu retten. Und dann ist es

00:08:53: wunderschön, wenn man nicht nur Druckmittel hat, sondern auch eine Hilfe anbieten kann. Also diese

00:08:58: Kombination ist aber zu gutem Peitschen. Also das ist natürlich dann wirklich hilfreich. Das heißt,

00:09:05: die mussten nach einer schwerbehinderung, in einer Kündigung bei einem schwerbehinderten geht

00:09:10: nur mit Zustimmung gehabt fürs Abwärts. Genau, ist immer noch so. Und dann kam die Bedingung, dass

00:09:16: bei den psychisch behinderten, die wir ja betreut haben, dann gesagt wurde, die müssen erst mal durch

00:09:22: ein Dienst Hilfe bekommen. Vorbehaupt ein kündigungsgrund ausgesprochen werden kann. Und das war

00:09:28: schon mal ziemlich eine Bremse und ein ziemliches Hindernis für die Arbeitgeber. Die haben dann

00:09:33: auch gesehen, dass das die Hilfe durch die Dienste, dass das in dem Betrieb letztendlich auch hilft.

00:09:40: Mit der Krankheitszeit von den Leuten, die wurden jetzt blieben nicht so lange, wie sie oftmals

00:09:45: vorher waren. Und es ging darum, jemand ist durch seine Erkrankung nicht mehr in der Lage, seine

00:09:53: Arbeit zu machen oder schlecht zu machen. Und dafür waren wir da. Und ich kann mir das schon vorstellen,

00:09:59: aber ich wüsste noch mal so für die, die zuhörigen auch sagen, das war ja ein Hauptteil der Arbeit.

00:10:04: Damat wie heute ist natürlich Beratung gewesen, derjenigen, die in dieser schwierigen Arbeitsplatzsituation

00:10:11: steckten. Aber diese Beratung ist ja ein ganz wesentlicher Punkt, damit jemand in die Lage kommt,

00:10:16: denn dann doch wieder an seinem Arbeitsplatz erster Arbeitsmarkt darüber reagieren. Erster Arbeitsmarkt,

00:10:23: dass da jemand dann auch in der Lage ist. Das ist ja ein ganz wesentlicher Punkt. Das heißt,

00:10:29: da gab es auch längere Betreuungen oder längere beratungen. Ja, zum Teil ist es so,

00:10:35: dass wir regelmäßig getreffen, auch mit dem Arbeitgebervertreter mit, dass man guckt hat, wie

00:10:41: funktioniert jetzt die Betreuung. Und der Betroffene konnte dann gleich sagen, wie das für den ist.

00:10:49: Und meistens haben wir dann so eine Art regel, unausgesprochener Regel eingeführt, geben

00:10:57: sie uns eine halbe sehr Zeit, den Betroffenen Hilfe zu geben. Und dann können sie ja gucken, ob sie die

00:11:02: Kündigung immer noch machen. Man kann sich auch selber ganz schön unter Druck gesetzt,

00:11:07: als Beratungs-, als Erführer zur Verkürzung. Aber wir mussten das halbe Jahr, das kam zum

00:11:13: Teil auch von der Fürsage Stelle von den Kollegen dort, die haben gesagt, macht man halb

00:11:17: bis hier Zeit und dann dämpft sich das auch wieder ein bisschen. Das heißt, es funktioniert ein bisschen,

00:11:25: die Krankheitssäten von den Betroffenen werden nicht mehr so lang. Und sie sehen zwar eingeschränkt

00:11:32: bei der Arbeit. Das ist wunderbar. Dafür sind sie an der Kante schwer gehendet. Aber sie waren

00:11:38: eine Arbeitskraft und die macht, die sollt ihr Arbeit machen und darum gehen, ist es ein Arbeitgeber.

00:11:42: Ganz banal. Ist dahin, war ja schon, ich sag mal, die Modellphase, ja, da wird es nochmal

00:11:50: drauf zurückkommen. Irgendwo war ja jetzt auf zwei Jahre angelegt oder so. Das Modell ist mehrfach

00:11:56: verlängert worden. Am Ende, am Ende gehabt, ist da, ich sag mal, geirrt intern ein gewisses Problem,

00:12:06: wenn ohne jetzt hier allzu sehr aus dem Nähekass hinzu. Und was für ein interessantes Nähekett.

00:12:10: Ja, ja, ja. Ich war ja seinerzeit dann der zuständige Befragtsleiter und ja, da menschelt es dann

00:12:24: manchmal. Und das war auf eine schwierige Zeit, jetzt sagen wir mal, für unseren Landesrat, der

00:12:31: wurde letztlich nicht wieder gewählt. Und das hatte natürlich jetzt politische Hintergründe,

00:12:37: jetzt gar keine Fachliche. Und in so einer Zeit. Ja, aber weil das zu fortschrittlich war oder weil

00:12:44: es zu teuer war oder? Nein, zu teuer war ja, habe ich eben gesagt. Da gab es ja wirklich das Problem.

00:12:49: Es gab auch keinen, der so richtig gemäckert habe, hatte gegen das, was der Dienst da machte. Das

00:12:58: waren andere Themen, das hatte mit der Dienstfachtigkeit überhaupt nichts zu tun. Aber wenn so so in den

00:13:04: Kampf kommen, eher politischer Art als Wahlbarmter, dann ist in so einer Phase, sagen wir mal, ein Modell

00:13:15: zum Dauer, also dauerhaft zu implementieren, das braucht politische Entscheidungen. Der Landschaftsverband

00:13:23: ist insofern ein politisches Gremium. Das heißt, da kann man nicht mal eben Kommene sagen, dann

00:13:29: komm, mach das mal schnell zum Dauerthema. Schwierig. In dieser Zeit war das Stand der Dienst auf

00:13:37: der Kippe. Kann ich so sagen, dass ohne Geheimnisse zu verkühlen? Ungefähr in welcher Zeit war das

00:13:44: denn ungefähr? Also so, wenn wir jetzt da von 76, 70, 70, jetzt habe ich eine kleine Brust. Also muss

00:13:50: um sich das vorzustellen. Ich erinnere nochmal mich daran, dass am Ende des Modells war dann am

00:14:01: Ende relativ klar, dass es irgendwo in eine kontinuierliche Struktur übergeht. Die Zeit davor

00:14:11: kann ich mich jetzt nur dann erinnern, dass zum Teil das etwas Haareich war mit der Modellfinanzierung

00:14:17: durch den LVR. Dann habe ich versucht, das Beine zu tun, damit das nicht kaputt geht. So, dann

00:14:27: mit so ein paar Kniffen hin und es ist dann auch gelungen. Danach ging es dann eben mit einer

00:14:35: Gesetzesänderung, die war die Plattform für die kontinuierliche Verbreitung im Prinzip bundesweit.

00:14:42: Wobei aber das Gesetz so offen war, dass jetzt wiederum die Frage, wie das die Einzelnen machen,

00:14:49: war dann sehr unterschiedlich. Die eben erwähnten Ingenieure sind ja angestellt,

00:14:57: weil da Hauptführsorge stille. Heute Integrations haben. Das heißt, da haben wir die Konsequenz gezogen,

00:15:05: vor verschiedenen Gründen, aber da stellen wir selber ein. Und wir haben bei den Fachdiensten

00:15:11: eine andere Konstruktion gewählt. Wir haben gewählt, die Konstruktion bei freien Trägern

00:15:19: sie anzusiedeln und sie dann zu beauftragen. Wir finden das nach wie vor, glaube ich, als

00:15:27: Landschaftsverband die richtige Entscheidung gewesen. Kann ich das so bestätigen? In anderen

00:15:34: Stadion, aus seiner Zeit Hauptführsorge stellen, bzw. später dann auch wieder Interaktionsämter.

00:15:39: Die haben es ja zum Teil anders gemacht, auch wenn es da tue ruhig. Die haben zum Teil

00:15:47: Fachdienste auch selbst eingestellt oder sie haben eine andere Finanzierungsstruktur gewählt.

00:15:55: Das heißt, ich weiß jetzt nicht welche, aber ich glaube eher aus dem Süddeutschen Raum,

00:16:03: die machen das so, die beauftragen die Dienste, die heute in den IFDs, im Einzelfall. Das heißt,

00:16:12: die haben keine Strukturverantwortung übernommen, sondern eine Einzelfallverantwortung. Das ist

00:16:17: etwas ganz anderes. Die bezahlen die der Narbezuhause aus, die haben eine Ausgleichsabgabe. Im Einzelfall.

00:16:23: Aber sie beauftragen nicht einen ganzen Dienst, macht das und das haben wir ja hier bei uns

00:16:27: im Rheinland regional sortiert. Wir haben gesagt, der ist für Köln, mehr oder eher für Köln,

00:16:34: oder der ist für Möhlenmanderur und der. Das ist schon etwas anderes. Das heißt, wir verlagern

00:16:41: natürlich dann auch und haben verlagert, die nicht nur die Kompetenz, sondern auch die

00:16:46: Verantwortung der Tätigkeit auf einen freien Träger. Wir haben den Vertrag mit dem freien

00:16:51: Träger. Wobei ja, aus Träger sich, war ja lange auch bei dem Träger zum Beispiel, es ist ja auch

00:16:59: nicht ganz ohne Komplikation war, was so die arbeitsrechtlichen Zuständigkeiten, beziehungsweise,

00:17:04: da war ja ganz klar, arbeitsrechtlich war der freie Träger zuständig. Aber es gab ja doch,

00:17:09: gibt ja doch ein hohes Maß an Mitsprache recht beim Landschaftsverband, zum Beispiel bei der

00:17:14: Besetzung von Stellen und solchen Sachen. Also ich kann das ja heute auch aus dem Rückblick sagen,

00:17:21: dass ich das schon immer sehr interessant fand, die Träger haben die Hauptverantwortung,

00:17:27: müssen wir mal gucken, dass es irgendwie arbeitsrechtlich. Aber die Mitsprache war sehr

00:17:32: hoch bei den Landschaftsverbanden. Die Qualitätsanspruch muss natürlich die, im Prinzip die Hauptführer

00:17:40: der Stellen- oder Integrationsabgewährleistung, dass die Qualität stimmt. Das ist natürlich

00:17:45: dann der entscheidende Unterschied. Ich bin nicht vorgesetzt dort des einzelnen Mitarbeiters,

00:17:49: aber die Qualität muss stimmen. Wenn es an der Ecke ein Problem gibt, dann muss der, wie in anderen

00:17:56: Bereichen auch, das imklische Spiel, sagen wir mal, zwischen freien Träger und Finanzier. Da gibt's

00:18:03: natürlich eine komplette Finanzverantwortung des Kostenträgers, wie das früher ist. Aber es

00:18:13: bleibt so, sie sind nicht Arbeitgeber des jeweiligen Mitarbeiter, sondern der Mitarbeiterin.

00:18:19: Wie er das im Leben hat Vorteile und man hat auch Nachteile. Man kann sich jetzt da über einen

00:18:25: Futter aufwägen oder über einen Nachteil. Man muss am Ende, finde ich, immer meine Philosophie,

00:18:31: man muss abwägen. Was ist das Gesamtergebnis? Ist es eher gut oder ist es eher nicht?

00:18:36: Ja, ich denke, die Bereitschaft, miteinander arbeiten zu wollen und was auf die Beine zu

00:18:41: sterben, die ist auch unbedingt notwendig. Und wenn die nicht da ist, dann kann man sich da

00:18:47: abstrampern, wie man will. Ich will das gar nicht vertiefen, weil ich glaube, dass diese

00:18:52: bundeseinheitliche Etablierung, aber ich würde schon nochmal gerne sehen, oder hören, das wird

00:19:00: ja offenbar unterschiedlich strukturiert. Das sind du, Klaus, ja, ich habe es schon mal angesprochen.

00:19:07: Und gibt es dennoch eine gute Vernetzung bundesweit der Integrationsfraktion? Gab es die damals schon?

00:19:14: Wir haben die erfahren, dass es in Köln oder in Rheinland solche Stellen gab, solche Dienste gab.

00:19:21: Gab das bei das Auftreffen? Also, ich glaube, muss man sagen, es gab immer schon eine Bundesarbeitsgemeinschaft,

00:19:33: der Hauptfürsorge steht. Das heißt, aber dieses Gremium bundesweit wurde immer ausgetauscht.

00:19:38: Und ich war da auch Mitglied in diesem Kreis um den jeweiligen Landesrat der Landesrechte von uns

00:19:46: auch. Ja, gab es natürlich einen Austausch auf höchster Ebene, wenn man so will. Das heißt,

00:19:53: jetzt kann keiner sagen, er hätte nichts gewusst. Aber auf der Ebene da drunter oder auf der Ebene

00:19:59: der Fachdienste, man muss es, man muss sie auch einen haben, damit man kooperieren kann. Das war

00:20:06: da in den Anfängen, glaube ich, war das außer über kleine Zirkel, war das, meinerseits, nicht der Fall.

00:20:11: Es war ganz wenig, also eigentlich nur so ein Beschnuppern und der Erstaunen darüber, wie die

00:20:19: Arbeit von Kollegen in Lothlichshafen, glaube ich, war das, wie die die Arbeit sehen und ganz

00:20:26: anders auch anhaben. Und da war man eigentlich nur bereit, über die Neugier, wie machen die das denn,

00:20:33: sich weiter zu treffen. Aber ansonsten, die Essenerkollegen, mit denen hat nur häufiger Kontakt,

00:20:40: aber sonst bundesweit kann ich mich nicht mehr

00:20:44: Erinnerung, dass da noch andere hinzukam, noch das andere Bundesländer.

00:20:49: Ein Bad Bull.

00:20:51: Und in Bad Bull war ja, von der gewissen Zeitpunkt immer, das Treffen der PSD.

00:20:57: Ja.

00:20:58: Und gut, ich habe das nicht weiter verfolgt, weil es von uns quasi so weit weg war und so

00:21:05: weiter.

00:21:06: Aber das war glaube ich das Einzige, was ich kannte da in Bad Bullen.

00:21:10: Ja.

00:21:11: Das hat sich aber ein paar Jahre nur gehalten und dann war das auch weg.

00:21:17: Ist das auch weg gewesen?

00:21:18: Ich wollte nochmal auf ein Thema kommen, zum Thema jetzt auch Historie, weil ich glaube

00:21:25: damit habt ihr beiden euch umschlagen müssen, nämlich bitte Frage.

00:21:29: Haben die psychisch kranken oder behinderten, sind die überhaupt schwerbehindert?

00:21:36: Das heißt, die brauchten ja eine Bescheinigung, eigentlich einen schwerbehinderten Ausweis.

00:21:43: Und das war nach unserer Erfahrung auch mit euch, mit euren Dienstnehmer, das eines der

00:21:51: größten Probleme am Anfang.

00:21:52: Ja, das stimmt.

00:21:54: Das heißt, es gab, weil psychisch kranke sind nicht gerade die, die deswegen zum Ars

00:22:02: Rennen und sich bescheinigen lassen wollen, dass sie psychisch krank sind.

00:22:06: Davon sind die weit entfernt.

00:22:08: Und es gab die selbst?

00:22:09: Die selbst wollten eigentlich nicht als schwerbehinderten.

00:22:14: Die haben sich teilweise gewährt und es war schwer, denen mit einer Argumentation beizubekommen,

00:22:21: dass das ein Schutz ist für sie.

00:22:23: Ja.

00:22:24: Aber das Wort schwer behindert, das war schon belastet von Anfang an.

00:22:28: Also ich hatte zumindestens immer mal wieder damit zu tun.

00:22:32: Ja, und wir haben als Behörde, muss ja vormal alles korrekt sein, wir haben Klimtöhe gemacht,

00:22:40: um zu gucken, wie man an dieser Ecke vorbeikommt.

00:22:43: Im Rahmen von Modell kann man auch viel machen.

00:22:46: Das war dann so ein freier Raum, wo man sagt, ja gut, lass gut sein.

00:22:52: Hauptsache, es wirkt so die Beratung.

00:22:55: Aber es gab eine Institution, die immer von mir empfohlen wurde, gehen sie dahin und

00:23:03: dann Sozialgericht.

00:23:06: Sozialgericht war eigentlich immer ein Punkt, wo wenn jemand beispielsweise ein schwerbehinderten

00:23:13: Start, das über ein Jahr hatte, dann sagten die normalen Ärzte in Anführungsstricken,

00:23:18: gut, ist gelaufen, passt da.

00:23:21: Und über das Sozialgericht konnte man jedes Spruch dann einlegen.

00:23:25: Und der klappte, ich weiß nicht, in 99 Prozent der Fälle.

00:23:30: Und das war eigentlich schon eine Hilfestellung, weil wenn das weggefallen wäre, dann die

00:23:38: einzelnen ja ohne den Schutz da.

00:23:40: Aber das sind so die beiden Enden, das sind einmal die, die als psychischer Kranke sagen,

00:23:45: Gott, das will nicht schwer behindert und dann auch nicht in den Inust dieser Hilfen kommen,

00:23:50: sie eben über diese schwerbehinderten Abgaben finanziert.

00:23:52: Und die andere Seite ist aber die, dass diese Art von Sperrbeindung nicht unbedingt einfach

00:23:58: weiter.

00:23:59: Aber das waren meistens die, die schon einen Status hatten.

00:24:02: Genau.

00:24:03: Die da ging es um die, die gar keinen Status haben.

00:24:06: Das ist ja heute nicht anders als da früher.

00:24:11: Die psychischen Kranke haben, qua ihrer Behinderung, oft das Problem, das selbst nicht einzusehen

00:24:20: oder nicht darauf hin, sagen wir mal, recht in Anspruch zu nehmen.

00:24:24: Aber es ist natürlich auch eine Stigmatisierung immer gewesen.

00:24:29: Das ist der Punkt.

00:24:30: Und vor allem war das durch die, durch die Familie und den Unkreis der Leute, die gesagt

00:24:36: haben, wie du willst schwerbehinderten, wer, wo.

00:24:42: Gott, das will nicht.

00:24:44: Gott, das will nicht.

00:24:46: Dann hast du das bitte sein.

00:24:47: Und da mussten wir erstmal das Thema nicht weiterbehandeln.

00:24:49: Nur es gab Punkte, wo man dann wirklich sagt, wenn du jetzt weiter Hilfe brauchst, dann

00:24:54: musst du die Allerkennung haben.

00:24:56: Wir hatten seinerzeit sogenannte anfungsszeichen Ersatzkriterien für uns intern, damit wir

00:25:03: handeln konnten.

00:25:04: Das heißt, er gab es im Katalog von Kriterien, wo man sagt, wenn die erfüllt sind, dann

00:25:11: tun wir jetzt so, als sei der schon, hat der schon den Status des.

00:25:15: Ja, ja genau.

00:25:16: Dann ist das adäquate, rechtlichem Status dann.

00:25:20: Aber dann war man abhängig, dass das dann anerkannt wurde, so der Phase jedenfalls.

00:25:25: Man musste halt immer kooperieren und miteinander, damit zumindest so jemand weiterherfühlt.

00:25:34: Wir haben ja gerade in der Pause nochmal so ein bisschen überlegt, wie ist denn dann

00:25:40: der Sprung von der nächste Sprung nach der Modellförderung, die ja von unterschiedlichen

00:25:48: Institutionen gefördert wurde, also diese Modellphase.

00:25:51: Wie ist es denn dann zum Flächendeckenden, langsam flächendeckenden Versorgung durch

00:25:58: Integrationsfachdienste oder psychosoziale Dienste, wie sie ist gekommen?

00:26:02: Das hatte ja im Rheinland mal so ein ganz bisschen ausgebreitet, so ein dicht verstanden Fritz.

00:26:09: Ja, aber es kam natürlich schon Leute von, ich glaube Neukirchen war das irgendwo im

00:26:16: Rheinland-Pfalz, da kamen die mal vorbei und waren dann Wochenende da oder wie auch immer.

00:26:24: Also da kamen schon Interne-Kontakte auch.

00:26:26: Das ist die eine Seite.

00:26:28: Die andere Seite ist natürlich durch die Form, dass das bundesweit schon inzwischen ausgeweitet,

00:26:35: danach ausgeweitet wurde.

00:26:37: Auf der einen Seite gab es da Interesse auch bundesweit, vor allen Dingen aus dem Bereich

00:26:45: der Psychiatrie, aus dem Bereich unserer Kollegen Hauptfürstung gestellte, wurde das nicht wahrgenommen.

00:26:51: Wollte man auch gar nicht.

00:26:53: Das war da irgendwie ein nicht geliebtes Thema.

00:26:56: Ich kann nicht nur sagen oder vermuten Vorbehalte aus langer Vorzeiten, man wollte mit diesem

00:27:06: Klientel als Hauptführersorgungsstelle eigentlich nichts zu tun haben.

00:27:10: Und auch mit diesen Leuten, die diese Dienste dann betrieben haben.

00:27:15: Ja mit denen schon gar nicht.

00:27:17: Wir können ja aus einer völlig fremden Welt.

00:27:19: Ja, das gehört alles mit dazu.

00:27:22: Also hier nicht nur in Rheinland, sondern auch in Westfalen, Stichwort mit diesen Ingenieuren.

00:27:28: Die Ingenieure haben die Westfalen erfunden als Beratung.

00:27:32: Da waren wir die zweiten, aber kurz danach.

00:27:36: Da dachten noch gar nicht daran, die haben ihre Aufgabe so rein administrativ gesehen.

00:27:43: Also von Betreuung.

00:27:45: Das war für die im Fremdwort.

00:27:47: Man betreut nicht.

00:27:49: Man hilft mit Geld, mit allem Möglichen oder so.

00:27:53: Mehr Kontakt war nicht gewollt.

00:27:57: Das war auch völlig kulturfremd.

00:28:00: Insofern hat die Idee lange gedauert, bis die Bundesweit wirklich in der Fläche dann auch funktioniert.

00:28:07: Ja, da waren wir schon so spekte Personen.

00:28:11: Psychologen z.B. oder Psychologen.

00:28:16: Und dann, wie die schon angezogen sind.

00:28:19: Also diese kleinen Details, die spielten eine ziemliche Rolle.

00:28:23: Und eigentlich funktioniert das nur dadurch, dass die, wenn wir hinkamen in die Firmen jetzt und auch an die Betroffenen,

00:28:30: dass die gemerkt haben, wir wissen, wovon wir reden.

00:28:33: Ja.

00:28:34: Und da, das war der Ansatzpunkt, der Kontakt mit der Firma überhaupt.

00:28:41: Und das hat sich sogar ziemlich ausgeweitet.

00:28:44: Ich weiß doch hinterher, als das so richtig doll gelaufen ist,

00:28:49: dann bin ich in Firmen hingegangen.

00:28:52: Da habe ich den Vortrag gehalten, was gar nicht so geplant war.

00:28:55: Es ging um einen Betroffene und in dem Saalsaßen 20 Leute, die in irgendeiner Form von Hilfestellung da waren.

00:29:05: Erwartet oder gehofft haben, da warst du da.

00:29:08: Jeder hatte irgendwas mit dem zu tun.

00:29:11: Da bin ich ja selbst auch erschrocken.

00:29:13: Denn dieser arme Mensch, den ich betreuen sollte, mit dem bin ich dann in diesen Saal reingegangen,

00:29:23: um zu wissen, was so was kommt.

00:29:25: Also das ist auch passiert.

00:29:27: Das war sozusagen für mich immer noch dieses Stadium, wo diese Dienste erst mal noch nicht so bekannt waren.

00:29:35: Oder wo man gemerkt hat, auf der anderen Seite, die sind bekannt, diese Dienste.

00:29:40: Und man will mehr über diese Dienste wissen.

00:29:43: Da ist ein Bedarf.

00:29:45: Man spürt ja, dass du ...

00:29:47: Aber in Sacco hängst du doch schon im Schrank später für solche Termine, oder?

00:29:52: Ja, aber gehänge auch.

00:29:55: Da kann ich eine kleine Story erzählen.

00:29:58: Ja, zum Thema, wie das, wie die Stimmung da war bei allen möglichen.

00:30:03: Wir haben, als ich in der Hauptführungsstelle noch war, dazu verrat es halt,

00:30:09: wir haben immer für uns selber Schulungen gemacht.

00:30:16: Und eine Schulung oder ein Seminar ging darum, wie kleiden wir uns denn eigentlich,

00:30:24: wenn wir rausfahren, zu Kündigungsverhandlungen.

00:30:26: Wir haben immer Kündigungsverhandlungen gemacht, haben wir immer vor Ort gemacht.

00:30:30: Ganz selten irgendwann.

00:30:32: Das war eine hochinteressante Diskussion.

00:30:36: Weil es war nicht einfach für meinen Mitarbeiter, denen klar zu machen,

00:30:43: Leute, ihr seid als Vertreter einer Behörde irgendwo.

00:30:48: Und es geht nicht darum, ob euer Adress euch gefällt.

00:30:52: Es geht darum, ob ihr vom Arbeitgeber vor allen Dingen akzeptiert werdet,

00:30:58: als kompetenter Partner.

00:31:00: Da kann ich nicht mit kurzen Hosen rumlaufen.

00:31:03: Oder weiß er immer was.

00:31:05: Das muss man einbeziehen in unser Selbstverständnis.

00:31:09: Das war keine Kurzsitzkurs.

00:31:12: Das war eine lange Diskussion, die wir da geführt haben,

00:31:15: über mehrere Wochen, um zum Ergebnis zu kommen.

00:31:19: Das heißt, wir mussten uns aber jetzt umgekehrt reflektieren,

00:31:25: wie werden wir denn wahrgenommen?

00:31:27: Das heißt, das Gegenseit, da regnet es auf eine Glaubwürdigkeit.

00:31:34: Ich kann die Dolzenideen haben, wenn der Gegenüber mir sagt,

00:31:38: "Nein, mit so einem Rind will ich nicht arbeiten", dann hast du keine Chance mehr.

00:31:43: Interessant, ich meine, gut.

00:31:47: Es gab sehr viele gegensätzliche Situationen.

00:31:50: Ich darf auch noch ein kleines Beispiel bringen.

00:31:52: Das war in der Versicherung hier in Köln, kann ich dir sagen,

00:31:55: es gibt ja viele.

00:31:57: Da ging es um einen Mitarbeiter, der war Versicherungsmathematiker.

00:32:02: Psychisch krank.

00:32:05: Der Chef hat mich dann angerufen, der Vertrauensmann hat gesagt,

00:32:10: da ist ein Dienstruf, jetzt waren wir mal an.

00:32:12: Der hat mich dann angerufen, ich war zufällig dann im Apparat.

00:32:16: Und der sagte, ich habe dir nur den Fall, ich brauche diesen Menschen,

00:32:20: diesen Versicherungsmathematiker, weil die ja jedes Jahr erneut diese Sterbetafel machen.

00:32:27: Und ohne kompetenten Menschen kann er die Arbeit nicht richtig machen.

00:32:33: Und dann habe ich gesagt, ok, können wir machen,

00:32:37: dann saßen wir zusammen und dann haben wir ganz offen geredet.

00:32:42: Und der Mann, der war auch sehr froh, dass ihm jetzt endlich mal geholfen wird,

00:32:48: wie wusste er noch nicht, aber die Hilfe gestand dann schlicht daran,

00:32:52: dass der Chef ihm gesagt hat, du bleibst im Betrieb, du kriegst keine Kündigung,

00:32:58: du kriegst ein einzelnes Zimmer ohne Telefon und dann machst du dann deine Statistik.

00:33:04: Und alle im Betrieb wussten das.

00:33:07: Und dann habe ich gedacht, hoffentlich klappt das, aber es hat geklappt.

00:33:12: Irgendwann sagt er der Chef, der Mann ist eigentlich so weit wieder hergestört,

00:33:17: wie man das so nennt, dass er eigentlich wieder ganz normal seine Arbeit aufnehmen kann.

00:33:23: Also in der Form, in der er eigentlich eingestellt wird.

00:33:28: Aber das weiß ja auch noch mal darauf hin, das wäre auch ein großes Thema bei der Arbeit,

00:33:34: das Psychosozialen, den Sollier-EFD.

00:33:37: Man sitzt ja so ein bisschen da als Berater, sage ich jetzt mal, zwischen verschiedenen Stühlen.

00:33:43: Also man hat einmal so das Interesse des Klienten, wo man ja sieht,

00:33:47: oh, der braucht da Unterstützung und der Job ist natürlich wichtig und auch so viel in den Gegenden.

00:33:52: Und der Arbeitgeber hat aber seine Interesse, dass dann alles reibungsprüfzioniert.

00:33:58: Kann, haben wir eigentlich auch. Also das ist gar nicht so gegensätzlich.

00:34:02: Ich bin immer mit der Idee hingekommen, ohne dass ich am Anfang wusste, mit wem habe ich zu tun,

00:34:10: zu versuchen, dass der in Betrieb bleibt, solange das möglich ist.

00:34:14: Wenn es nicht mehr geht, dann habe ich auch umgedreht und habe gesagt, der Mann ist einfach,

00:34:20: oder die Frau, ist nicht mehr in der Lage, diese Arbeit auszuhalten.

00:34:24: Und ist einfach überfordert damit.

00:34:27: Da hilft es jetzt alle möglichen finanziellen Hilfen, die auch noch kamen,

00:34:32: von der Hauptwürste her, die anzubieten.

00:34:36: Da ist dann irgendwann mal Ende.

00:34:38: Und das ist dann auch eine finanzielle Hilfe für den Arbeitgeberprüf.

00:34:41: Ja, den Arbeitgeber.

00:34:43: Also wenn der Punkt erreicht wurde, dass jemand überfordert ist mit der Arbeit

00:34:48: und das wahrscheinlich länger bleibt, dann haben wir auch gesagt zu,

00:34:52: dann können wir jetzt auch nicht mehr helfen.

00:34:54: Wir können nur helfen, dass der Betreffende mehr medizinische Hilfe bekommt.

00:34:59: Aber auch das müssen wir dann irgendwann mal einsehen.

00:35:04: Aber ich finde das schon eine große Anforderung.

00:35:06: Ich komme ja selber aus dem Psycho-Bereich da.

00:35:09: Es ist ja immer bequemer, wenn man sich als Anwalt oder so auf eine Seite schlagen kann.

00:35:15: Also aber wenn man so diese beiden Seiten auch im Blick hat und sieht und aufsehen muss,

00:35:22: das Qua-Auftrag, dann finde ich das schon immer ein viel Fingerspitzengefühl.

00:35:28: Die Cretion-Fragen ist natürlich, wie groß die Firma ist.

00:35:32: Wenn es Umsetzungsmöglichkeiten gibt woanders, dann ist das Kapitel gelöst.

00:35:39: Ja, ja.

00:35:42: Aber die muss man erst mal haben, das müssen nur diejenigen sein.

00:35:45: Ja, ja, damit muss man auch, da muss man auch auf das Gespräch kommen.

00:35:50: Ja, ja, ja, verstehe ich.

00:35:55: Wir sind jetzt so auch chronologisch betrachtet so ein bisschen an dem Punkt,

00:35:59: dass sich die Idee, die nicht so ganz einfach war, sie in den Alltag umzusetzen,

00:36:06: aber so anfingen sich zu verbreiten, also jetzt flächernmäßiger.

00:36:11: Und was zuerst dann in Flächen anderen Bundesländern, aber ich meine heute kann man ja sagen,

00:36:16: wissen ja auch vielleicht einige, ist das natürlich ein Bundes-Einheitlich,

00:36:20: ist Angebot in allen Bundesländern.

00:36:23: Die Arbeitsweise, vielleicht kommen wir da gleich nochmal drauf zu,

00:36:26: das ist sicherlich auch unterschiedlich, weiß ich aber gar nicht.

00:36:30: Aber das hat ja irgendwann, oder es hätte ja, diese Idee hätte sich ja nicht verbreitet,

00:36:36: wenn nicht Bedarf da gewesen wäre, auf allen Seiten.

00:36:41: Das muss immer politisch und verwaltungsmäßig getragen werden,

00:36:45: aber das finde ich ja immer so das A und O.

00:36:48: Also nur in Klammern, ich habe zuletzt jetzt bei meiner Tätigkeit

00:36:52: ein Projekt für die Kreditkartenkassen, die ja für Köln geleitet,

00:36:55: aber das war auch ein Bundes-Einheitliches, und den Kartenkassen war es ziemlich egal,

00:36:59: ob das gut lief oder nicht.

00:37:01: Wenn das nicht mehr finanziell trapper war, dann war es weg.

00:37:06: Und das ist noch zehn Jahre war, dieses Modell weg jetzt da.

00:37:10: Das heißt, da waren auch viele interessiert, auch von verschiedenpolitischer Seite auch,

00:37:16: dass die Idee sich jetzt behauptet, aber das war so, denke ich mal.

00:37:23: Ja, ich denke, an der Anfänge war es so von der einschätzten,

00:37:30: der politischen Situation, es muss was getan werden.

00:37:34: Es gibt Möglichkeiten, was zu tun, und es muss eigentlich was getan werden.

00:37:38: Da habe ich immer den Angriff gehabt, der Druck kommt auch aus der Gesellschaft.

00:37:42: Der Druck kam aber auch von den "Sass auf den Arbeit" Gebeln, kann man eigentlich so sagen,

00:37:49: und für die wir eigentlich ganz profan die Frage nur,

00:37:53: kann dem Betroffenen geholfen werden oder muss er gehen.

00:37:57: Und an dem Schneepunkt haben wir dann gearbeitet.

00:38:01: Das hatte natürlich auch sehr wichtig, damit zu tun,

00:38:04: wenn es eine persönliche Beziehung sich aufgebaut hat,

00:38:07: wie mit dem Beispiel, was ich eben genannt habe.

00:38:10: Der Chef, der war froh, dass wir überhaupt so eine Sprache miteinander speichern konnten,

00:38:15: in der man sich gegenseitig versteht.

00:38:18: Und das war für mich dann auch immer so der Punkt, auch während der Modellzeit,

00:38:22: wo man ja manchmal überlegt hat, kannst du das noch, willst du das noch?

00:38:27: Weil wir haben ja selbst schon am Ende fast an der Depression gehangen durch die Überforderung.

00:38:34: Aber zu wissen, dass du so eine Arbeit machen kannst, in der du so Spielräume hast.

00:38:39: Und man vertraut ja auch erstmal, dass du was machen kannst.

00:38:45: Das war für mich das Entscheidende dann.

00:38:48: Nächstes dreifache Album in meiner Sammlung "The Clash" ist an den Nister.

00:38:54: Das vierte Album "The Clash" und angeblich damals eine Provokation gegenüber der Plattenfirma "The Clash" CBS.

00:39:01: Die das Album für zu teuer hielten und daher zahlten die Clash bei der Produktion drauf

00:39:05: und hatten danach angeblich sogar Schulden bei der Plattenfirma.

00:39:09: Musikalisch ist das Album eine Konglomeration von allen möglichen Stilrichtungen,

00:39:14: Reggae, Dub, Folk, Rock, Funk und vielen anderen möglichen Experimenten.

00:39:20: Natürlich finden sich auch Cover-Versionen, wie schon auf London Calling, auf Sandinista.

00:39:25: Und so eine habe ich ausgewählt.

00:39:27: Clash, Police on my back.

00:39:30: Musik

00:39:43: Musik

00:40:10: Musik

00:40:21: Musik

00:40:30: Musik

00:40:50: Musik

00:40:59: Der Song geschrieben von Eddie Grant wurde ursprünglich 1967 von den Equals veröffentlicht.

00:41:05: Eddie Grant war später als Solo-Künstler aktiv und erfolgreich und hatte Hits wie "Don't Wanna Dance",

00:41:11: "Give Me Hope" Joanna, "Living on the Front Line" und viele andere.

00:41:15: Die Equals waren eine Rock-Pop Band, die erste vielleicht in der schwarze und weiße Musiker spielten.

00:41:21: Sie hatten in den 60er und 70er Jahren einige Hits und sind in neuer Besetzung seit ein paar Jahren wieder aktiv.

Über diesen Podcast

Die Entwicklung der deutschen Psychiatrie und teilweise auch der Nachbarländer der letzten 45 Jahre wird subjektiv und kritisch besprochen und bewertet. Gibt es tatsächlich (ausreichend) Respekt und Augenhöhe gegenüber den Menschen mit psychischen Erkrankungen? Was geben die Strukturen des Gesundheits- und Sozialbereichs, in denen Psychiatrie stattfindet her? Welche Chancen und Hindernisse bieten sie? Bereichert mit Interviews von Insidern aus den verschiedensten Perspektiven.
In jeder Folge wird zudem ein Song aus der Rock- und Popgeschichte gespielt und der jeweilige Künstler vorgestellt. Durch die einzelnen Folgen führt Euch Klaus Jansen-Kayser, selber ein langjähriger Akteur und Kenner der Psychiatrie-Szene. Bis zur 13. Episode war Christian Gredig der Autor des jeweiligen Musikteils. Seit der 14. Episode hat Bernd Nigbur diesen Part übernommen.

Das Jingle dieses Podcast wird auf einem Dachsophon gespielt und stammt von dem Kölner Musiker Bernd Keul https://www.youtube.com/watch?v=MdVSw5Ck89o

Das Cover-Bild ist ein Werk der Künstlerin Mageaux, die aus den Südstaaten der USA stammt und seit einigen Jahren in Köln lebt. Der Titel lautet "Cognitive Behavioral Therapy" / Mai 2020 / Acrylfarbe & Sprühfarbe auf gebleichter Leinwand. 100 x 100 cm und zeigt, dass der Genesungsfortschritt nicht immer linear ist.
https://twitter.com/mageauxdesigns https://www.youtube.com/channel/UCCRY4v_BfwqThHoyCCYEFtw/featured

von und mit Klaus Jansen-Kayser

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