Vom Wachsaal in die Gemeinde  - 50 Jahre deutsche Psychiatrie - na und?

Vom Wachsaal in die Gemeinde - 50 Jahre deutsche Psychiatrie - na und?

Transkript

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00:00:00: Hallo und guten Abend liebe Hörerinnen und Hörer. Heute erwartet euch mein Gespräch mit

00:00:14: Bernd Nickbuer. Bernd Nickbuer ist vielen bekannt. Das ist derjenige der die Musikbeiträge für diesen

00:00:22: Podcast macht bereits seit März 2021, 67 Folgen mittlerweile. Und ich hatte mir vorgenommen

00:00:34: heute mit ihm über seinen Hintergrund, über seine Beweggründe, seinen Beitrag für diesen

00:00:42: Podcast zu liefern und auch wie das so im Zusammenhang zwischen dem Psychiatrie Thema dieses

00:00:48: Podcast und eben den Musikgeschichten steht. Es erwartet euch ein interessantes mitunter auch

00:00:57: unterhaltsames Gespräch. Da wobei hinaus wird er heute dann in seinem eigentlichen Musikbeitrag

00:01:05: die legendäre Band Jefferson Airplane vorstellen mit zwei Songs dazu. Vor dem Gespräch möchte ich

00:01:16: euch aber auch noch mal einen kleinen Ausschnitt aus der Episode vorspielen, in der Bernd Nickbuer

00:01:23: mit diesem Podcast begonnen hat. Hört mal rein. Ja jetzt kommt der Moment in dieser Episode,

00:01:29: auf den ich mich sehr, sehr freue. Ich darf den neuen Autor des Musikteils in diesem Podcast

00:01:35: sehr herzlich begrüßen. Bernd Nickbuer, hallo. Hi Klaus. Du wirst ab heute bis auf weiteres den

00:01:41: Hörerinnen und Hörern spannende und unterhaltsame Musik und Musikgeschichten per Klick entlissen

00:01:47: liefern. Da könnt ihr euch drauf einstellen. Wie wirst du denn heute beginnen? Also ich habe

00:01:54: eins von meiner Lieblingsstücke ausgewählt, von dem ich auch glaube, dass es in den Kontext

00:01:59: deines Podcastes passt und ich bin gespannt wie es ankommt. Sie sind ein Weltstar. Warum leben

00:02:07: sie ausgerechnet in Manchester und nicht in London, Paris oder New York? Die Sängerin Nico

00:02:13: antwortete auf diese Frage eines Rundfunkjournalisten im Jahre 1982. Es erinnert mich an meine

00:02:18: Kindheit im ausgebomnten Berlin nach dem Krieg. So ungefähr also muss man sich als Manchester der

00:02:23: frühen 80er Jahre vorstellen, wo auch die Band und der Sänger herkommen, um die es heute gehen soll.

00:02:28: Beeinflusst von Bowie, Iggy, selbstverständlich Loreed und der bereits erwähnten Nico,

00:02:34: gründeten vier Teenager in den 70er Jahren eine Band, die später unserem Namen "Joy Division"

00:02:39: bekannt werden sollte. Soweit diese 13. Episode, also vor gut drei Jahren, jetzt kommen wir aber zu

00:02:49: unserem aktuellen Gespräch, was wir am Dienstag dieser Woche geführt haben. Viel Spaß dabei erstmal.

00:02:57: Ja Bernd, ich hatte das ja schon angekündigt, dass ich dich heute ein bisschen be-fragen will. Ich glaube

00:03:08: viele Hörerinnen und Hörer sich schon fragen, wer ist der Typ, der da immer die Musikbeiträge macht

00:03:14: oder die Beiträge über Musik, muss man ja sagen. Es gibt ja auch keine Fotos von uns,

00:03:21: sodass wir uns heute irgendwie auf eine exakte Beschreibung von dir konzentrieren. Ja, ich war kurz

00:03:29: für dich beim Friseur. Kann ich bestätigen? Ja, wir sind wieder mal persönlich beieinander hier

00:03:37: und ich habe mal so überschlagen, müssen um die 65 Folgen Episode sein, in denen du jetzt diese

00:03:45: Beiträge machst. Ja, und mich würde mal so interessieren, du wusstest ja, dass der Podcast über

00:03:52: Psychiatrie geht, im weitesten oder erweiterten Sinne, und hattest du da schon länger vor die Idee,

00:03:59: mal so ein Format da mitzugestalten? Überhaupt nicht, gar nicht. Ich wäre nie auf die Idee gekommen.

00:04:05: Also weiß ich nicht, ob ich nie auf die Idee gekommen wäre, aber da war nichts virulent in mir,

00:04:10: was da gebohrt hätte oder gedrängt hätte, nach draußen zu kommen. Ich habe das angefangen,

00:04:16: einfach lediglich um dir einen Gefallen zu tun, weil du mich gefacht hast,

00:04:20: wenn ich Lust habe und weil der Christian ja nicht mehr wollte oder konnte. Ja, bin ich da,

00:04:29: die Jungfrau zum Kind sozusagen zugekommen. Aber bei das Thema natürlich interessant,

00:04:33: dass es sich ja, also mein Herangehensweise hat sich ja ein bisschen verschoben im Laufe der Zeit.

00:04:40: Am Anfang habe ich ja noch versucht, sehr viel näher an der Psychiatrie zu bladen oder an

00:04:47: psychischen Problemen oder an Krankheitsbildern. Ich glaube auch seit erster habe ich über Joy

00:04:54: Division gemacht, wenn ich mich recht entsinne, und der Sänger hatte ja auch schwere psychische

00:05:00: Probleme, als ich dann auch umgebracht habe. Also es hat sich dann nur zum Teilweise halt ein bisschen

00:05:06: verspiegelt im Laufe der Zeit, weil ja, wenigstens eingefahren ist oder ich Lust hatte, über andere

00:05:17: Sachen was zu erzählen oder weil es besser zum Thema der entsprechenden Sendung oder

00:05:25: des entsprechenden Podcasts passt, ist ja auch ein Grund, die entsprechenden Musikteile dazu zu

00:05:35: finden. Wobei das nicht immer klappt, weil das manchmal ja sehr kurzfristig ist. Ja, das

00:05:42: hatten wir ja auch schon mal zusammen festgestellt, dass sich so ein bisschen gewandelt hatte.

00:05:46: Ich habe das ja auch schon mal erzählt, dass das ja auch ein bisschen komisch war, wenn man dann

00:05:51: gezielt irgendwie spinnerte Künstler raus sucht, dass er irgendwie auch selbst schon stigmatisieren

00:05:58: und dann haben wir festgestellt, dass es oft auch so Stimmungen sind, in denen man so unabhängig

00:06:04: voneinander irgendwie rum warbe, was aus verschiedenen Stellen gespeist wird. Ja, das war ja häufig

00:06:11: ganz interessant, dass wir beide in ähnliche Richtungen dachten, ohne dass wir uns darüber

00:06:16: abgesprochen hätten, dass dann plötzlich so ähnlich wird über Schneidungen oder Berührungen

00:06:22: stattfanden bei unseren Beschäftigungen mit der entsprechenden nächsten Folge des Podcasts.

00:06:28: Aber ich meine so dieses Thema Musik, jetzt mal unabhängig davon, speziell jetzt für so ein

00:06:35: Psychiatrie Podcast, aber Musik war und ist ja immer dein Thema. Wir können ja an der Stelle

00:06:41: ruhig noch mal sagen, wir sind sozusagen befreundet und verschwägert. Das heißt, unsere Frauen

00:06:49: sind Schwestern und entsprechend lange kennen wir uns auch. Allerdings warst du ja am Anfang auch,

00:06:58: warst ja ab der Jahr in Berlin gelebt vor vielen Jahren und da haben wir uns sicherlich nicht so

00:07:04: oft gesehen. Aber du bist jedenfalls, hast dich ja immer schon mit Musik beschäftigt,

00:07:10: ist vielleicht zu schmal geformuliert. Ja, ich habe immer viel Musik gehört. Reduzieren,

00:07:17: was doch einfach da macht. Ja, okay. Und du bist jemand, der aus meiner Kenntnis die größte

00:07:26: Schallplattenwand jenseits des Rheins hat, also immer schon gehabt hat. Ich weiß gar nicht,

00:07:33: ob du heute auch andere Formate in der Fülle sammelst oder nur Schallplatten. Ja, ich sage

00:07:39: nicht, ich sammle nicht, ich akkumuliere. Ich denke, man sammeln setzt eine Ordnung und ein System

00:07:46: voraus und ich habe in der Anhäufung meiner Tonträger kein System. Ich leg mir Musik zu, weil sie

00:07:59: mir gefällt. Also, okay, mit gewissen Einschränkungen. Manchmal kaufe ich mir auch schon mal eine Platte

00:08:06: dreimal oder auf verschiedenen Labels oder auf einen. Egal. Jedenfalls. Aber im Prinzip kaufe ich mir

00:08:13: Tonträger aller möglichen Art, weil mir die Musik gefällt. Wenn ich besser Noten lesen könnte,

00:08:21: würde ich mir vielleicht auch Noten kaufen. Von den Musikstücken oder so? Ja, ist jetzt mehr

00:08:28: Spaß. Aber ich fand das immer sehr faszinierend. In Berlin hatte ich einen Nachbarn, der setzte

00:08:36: sich im Sommer gerne ins Café und lasse eine Partitur. Da war die Partitur von, weiß ich nicht,

00:08:43: die Gottter Dämmerung. Also gerne auch Wagner. Er saß im Café und lasse eine Partitur. Ich kann

00:08:50: nicht, also ich kenne ein paar Noten. Ich kann ja auch, du ja auch. Wir können ja ein bisschen Saxophon

00:08:54: spielen, beide ein bisschen Gitarre. Und der sagte dann, wenn ich die Musik, wenn ich die Noten sehe,

00:08:59: dann höre ich die Musik so, wie ich sie hören will. Es ist interessant, nicht wie jemand,

00:09:03: der sie interpretiert. Also der, wenn ein Künstler, ich weiß nicht, bei Wagner zu bleiben,

00:09:09: Wagner auf die Bühne bringt, dann ist das ja seine Interpretation. Und wenn du dann vor der

00:09:15: Partitur sitzt, dann ist das eben deine Interpretation. Also fand ich sehr faszinierend. Fände ich auch

00:09:22: toll, wenn ich das könnte, kann ich aber leider nicht. Deswegen sage ich, also wenn ich das könnte,

00:09:26: würde ich ihn wahrscheinlich auch Noten zulegen und Noten lesen. Würdest du denn, weil ich noch mal

00:09:32: so ein bisschen so in der Vergangenheit bleiben will, ich habe jetzt zufällig letztens mit anderen

00:09:39: Leuten über Berlin gesprochen und über die unterschiedlichen Gründe, warum jemand nach

00:09:46: Berlin gezogen ist, sprach jetzt mit einer jungen Frau, die auch seit zehn Jahren in Berlin lebt,

00:09:52: ja aber aus ganz anderen Gründen da hingegangen ist, weil es eben irgendwie spannend war und so,

00:10:00: allerdings auch mittlerweile so ein bisschen ja in Verdruß ist, weil sie hat sich viel geändert,

00:10:08: ist nicht mehr so. Aber deine Beweggründe, deine Gründe nach Berlin zu gehen, wann war das und

00:10:15: welche waren das? Ich bin nicht nach Berlin gegangen. Also mein Hauptbeweggrund war, ich

00:10:21: wollte ja, ich wollte Filmschulieren, ich wollte in Berlin an die Filmschule und dann kam die

00:10:27: Notwendigkeit dazu zu desertieren. Ich bin ja als deserter nach Berlin gegangen, weil ich nicht

00:10:32: so bunt wollte. Das ging ja damals noch bei Berlin. Eine selbstständige politische Einheit war, die

00:10:38: nicht an die nicht der Wehrüberwachung unterliegt, unterlag und dann war ich durch die zweite Kriegssinnsverhandlung

00:10:47: durchgefahren und der mein Betreuer vom Verband der Kriegsinnsverweigerung sagte, also mit der

00:10:54: Zusammensetzung dieser Kommission, das waren ja Kommissionen vor denen man dann seinen Anliegen

00:10:59: verteidigen musste, bei der dritten wirst du auch durchfahren, da sind genau die und die Typen,

00:11:03: da hast du keine Chance und ich wollte damals Part 2 nicht zum Bund und das ergab sich dann,

00:11:11: das passte zeitlich ganz gut, ich hatte an der Uni meine Zwischenprüfung, das ist,

00:11:17: hätte ich sowieso gemacht, aber da hätte ich vielleicht noch ein halbes Jahr länger gebraucht,

00:11:22: aber jedenfalls kam das alles zusammen und ich wollte sowieso nach Berlin und dann musste ich

00:11:27: eben auch nach Berlin um dem Bund zu entgehen und dann habe ich das in Berlin noch zwar keinen

00:11:35: Platz in der Filmschule gekriegt und nur einen Platz als Gasthörer, aber dann hat sich dann

00:11:40: halt die berufliche Entwicklung im Bereich Film verzogen. Würdest du ein bisschen genauer sagen,

00:11:51: was du dann gemacht hast also in dem Bereich? Wie man es jetzt im Bereich fühlt? Ja, was du

00:11:56: dann gearbeitet hast, also ja, ich habe mit einem Freund zusammen eine Filmfirma gegründet und wir

00:12:06: haben versucht Filme zu machen, wir haben auch ein paar Filme gemacht, das ist Kurzfilme und der

00:12:13: längste, der war stundelang auch nicht so richtig lang und dann habe ich, also dann haben wir die

00:12:24: Firma aufgelöst, weil das einfach finanziell nicht genug abgeworfen hat und mein Partner,

00:12:32: der übrigens auch Bernt hieß oder heißt, der hat sich dann auf Filmschnitt konzentriert und

00:12:38: ich habe mich erst mal aufs Drehbuch schreiben geworfen, habe ein paar Drehbücher geschrieben,

00:12:44: auch mit anderen Kollegen zusammen und bin dann so mehr oder minder zufällig in den

00:12:51: Synchronbereich reingeraten und da bin ich dann hängen geblieben. Das heißt Filme aus Englischsprachige

00:12:59: Filme? Genau, Fremdsprachige Filme in Fransch. Lustigerweise so eine kleine Fußnote, als ich dann

00:13:06: wieder nach Köln zurückgezogen bin und ich war ja, die haben wir ja jetzt gerade gesagt,

00:13:11: wegen der Bundeswehr nach Berlin desettiert, habe ich dann hier in Köln einen Film für die Bundeswehr

00:13:17: gedreht. Über Waffengatouen oder? Nein, über Sportausbildung von Jet-Piloten. Damit die fit bleiben,

00:13:30: welchen Sport die treiben müssen. Ja, so weit kann man den Bogen schlagen vom Desettör zum

00:13:39: Mitarbeiter der Bundeswehr. Wobei ich heute die Bundeswehr auch anders, ist sicher heute auch

00:13:46: anders aufgestellt als damals, sagen wir mal die politische Bedeutung ist vielleicht eine andere

00:13:51: oder meine Einstellung hat sich geändert oder alles zusammen. Gut, das ist jetzt auch ein hochaktuelles

00:13:56: Thema, wie die Zukunft sich dieser Armeen auch in Europa überhaupt gestalten müssen. Wie heißt

00:14:10: das? Nicht wertüchtig, sondern doch wertüchtig und überhaupt tüchtig bleiben müssen oder werden

00:14:18: müssen. Ja, aber nochmal zu dem Musikteil hier, kannst du da so Veränderungen sehen, was

00:14:29: dein Musikstil oder Richtung, die du gerne erst angehen? Ja, das einzige was ich geändert

00:14:37: hatte oder nicht das einzige weiß ich nicht, aber was ich massiv geändert hatte ist, dass ich mit

00:14:41: in meiner Berliner Zeit angefangen habe, Klassik und Jazz zu hören. Vorher habe ich nur Popmusik

00:14:49: gehört und dann Rockmusik und irgendwann habe ich verstanden, klassische Musik zu hören, sage

00:14:56: ich mal so ein bisschen großbruch. Ich hatte dann nie einen Zugang zu, den habe ich dann irgendwann

00:15:00: gefunden und habe dann noch einen zeitlangen, bestimmt ein Jahr oder zwei Jahre lang oder

00:15:06: vielleicht sogar drei, kurz vor Geburt oder um die Geburt meiner Tochter, nur klassische Musik

00:15:12: gehört, ganz anders, wenn ich dann wirklich intensiv klassische Musik gehört, da habe ich viel

00:15:16: darüber gelesen und das, sage ich mal so, da hat sich mein Musikgeschmack oder mein Interesse

00:15:24: an Musik, hat sich ein bisschen geöffnet. Jazz hatte ich schon vorher einen gewissen Zugang zu

00:15:30: und das hat sich dann auch ein bisschen vertieft, aber sonst, also so geschmacklich würde ich sagen,

00:15:37: hatte ich ja nicht viel, ich höre alles, ich höre am liebsten gute Musik, sage ich mal so,

00:15:42: das ist ja einfach. Mich fasziniert ja immer, wenn ich so deine Beiträge höre, das sind ja

00:15:50: schon auch Geschichten, also sagen wir mal, wo Hintergrund und klar, man hat heute viele Quellen,

00:15:56: wo auch man sich informiert, aber ich habe jetzt nicht den Eindruck, dass das Wikipedia-Information

00:16:06: sind, sondern ich weiß ja auch, dass du auch auch was ich Magazin oder so liest, wo vieles

00:16:12: vielleicht auch dann herrührt an Wissen oder an Informationen. Ist das so, dass du dann gezielt

00:16:19: guckst, jetzt habe ich Lust das Thema zu machen und dann gucke ich... Ja, ich habe tatsächlich

00:16:25: nicht nur eine, wie du sagst, schöne große Schallplattenwand, ich habe auch ein paar Buchregale

00:16:32: voll mit Büchern über Musik, Bands, Musikstile, Richtungen, Entwicklungen, Humbstehen und

00:16:39: Kleinten, das ist natürlich auch ein nicht nicht endender Fundus, aber ich versuche halt immer

00:16:47: so ein bisschen auch sehr persönlich zu bleiben, also Sachen aus mir selbst rauszuschöpfen,

00:16:53: oder Sachen, die mich bewegt, beeindruckt oder berührt haben, damit einfließen zu lassen.

00:17:01: Manchmal muss ich mal bremsen, dass ich nicht so ausufernd werde, aber... Gut, das ist ja

00:17:08: immer ziemlich komprimiert diese Beiträge. Ich versuche es auch möglichst komprimieren zu

00:17:13: halten, ich glaube keine Musiksehnung ist ja. Nein, nein, aber ich glaube schon, dass das

00:17:20: manchmal das nicht stören würde, da nochmal auszuholen und nochmal ein bisschen was zu

00:17:26: mehr zu sagen. Gut, wir haben das ja nie so ganz genau festgelegt, wie jetzt das Verhältnis

00:17:33: zwischen Musik und dem anderen Themen da sein soll, aber ich habe ja bei meinem letzten,

00:17:39: bei meiner letzten Episode auch gemerkt, dass ich auch da so ein bisschen mehr in so autobiografische

00:17:46: Sachen gerutscht bin, das passiert natürlich relativ schnell. Gut, das war jetzt versucht

00:17:51: irgendwie so in dieses Thema Psychiatrie noch ein bisschen anzuknüpfen, an die Anfänge,

00:17:57: aber ich habe schon so den Eindruck, ob bei dir, dass du auch vieles, wie du gerade sagst,

00:18:03: aus dir heraus schöpfst oder aus dem Schöpf, was so an Erinnerung ist vielleicht auch und

00:18:09: dass das schon was, was auch so ein Beitrag prägt. Und das hast du jetzt ja nochmal bestätigt.

00:18:16: *Musik*

00:18:18: *Musik*

00:18:20: *Musik*

00:18:22: *Musik*

00:18:24: *Musik*

00:18:26: *Musik*

00:18:29: *Musik*

00:18:57: Manchmal war es aber ja auch so, dass wir jetzt auch zum Beispiel des Ausbruchs des Kriegs

00:19:05: von Russland gegen die Ukraine, dass man ja schon da auch sehr mitgenommen war, was da passiert

00:19:12: und entsprechend man auch so ein bisschen, wie sagt man, Respekt hatte, ja, kann man jetzt da einfach

00:19:19: Musik auflegen oder bei Musik reden und dann war das ja so ein bisschen angepasst dazu. Da habe ich

00:19:25: immer so weniger Rückmeldungen, aber Rückmeldungen bekommen, dass das immer sehr beeindruckt hat.

00:19:32: Ich erinnere mich nochmal, dass wir ja Marlene Dietrich gelaufen haben.

00:19:36: Und dass das viele Leute wirklich so, für viele Leute nochmal in diese ja damals noch viel

00:19:43: intensivere Kriegsstimmung so hineinpassten. Also da sind wir ja schon auch ein bisschen mit

00:19:50: unserem, mit dem was man so spricht und sagt und auch ja, ich will nicht sagen gebunden, aber ja,

00:19:57: schon noch ein bisschen hat man ja Respekt vor dem, was im Moment auch eine Stimmung in der

00:20:01: Gesellschaft ist. Aber was fällt dir leichter, so was aufzugreifen oder wenn du sagst, ich bin

00:20:07: davon im Moment völlig frei und guck so was mir in den Sinn kommt, was gibt es da was dir, was du

00:20:13: lieber machst? Das ist eins wie es andere. Also man greift Stimmungen auf oder die ich verspüre oder

00:20:24: erlebe und versuche das dann irgendwie umzusetzen und rauszulassen. Also klar, wenn jetzt so ein

00:20:34: Kriegsbeginn als Auslöser nimmt, das ist ja nichts schönes, wo man Spaß dran hätte. Aber es ist

00:20:43: trotzdem da und wenn mir da was passen, was da zu einfällt, warum eben nicht, dann ist das eben

00:20:50: gerade der Stand der Dinge und ja, wie gesagt, wenn es passt, kann man das durchaus auch machen.

00:20:58: Würdest du denn sagen oder hast du eine Vorstellung, wie man innerhalb dieses Podcast jetzt vom

00:21:07: Wachssaal in die Gemeinde und so weiter, das nochmal anders gewichten könnte? Ich habe also Musik

00:21:16: Beitrag und jetzt so Psychiatrie-Beytrag. Ich habe es ja mal, das ist eine der letzten Folgen, aber

00:21:22: auch früher schon mal, auch schon mal rumgedreht, dass man dann am Anfang den Musikteil macht.

00:21:27: Wer würdest du sagen, doppelt so viel Musik? Jetzt mal als Beispiel.

00:21:32: wäre schöner oder wäre was, was du sagst, auch für dich ganz gut?

00:21:37: Ach schöner, ja vielleicht wäre es schöner, wäre abwechslungsreicher, sagen wir mal so, man könnte sich zwischendurch,

00:21:47: weil die Musik ist ja Unterhaltung, ich sage ja auch immer, du machst das ernsthaft und ich bin die Unterhaltungsfutzsheder,

00:21:55: den Spaß dazu beiträgt oder das Unterhaltsame, das könnte ich mir vorstellen, für mich als Zuhörer wäre es vielleicht

00:22:06: schöner, wenn man sagen würde, jetzt haben wir hier 40 Stunden Text, 5 Minuten Musik, nochmal eine 40 Stunde Text,

00:22:14: nochmal 5 Minuten Musik und dann fände ich vielleicht angenehmer und leichter zum Zuhören, vielleicht.

00:22:26: Ja, ja, das stimmt.

00:22:28: Ich weiß nicht, wie die Leute in dem Podcast hören, aber wenn ich jetzt zu mir ausgehen würde,

00:22:34: könnte ich mir das vorstellen, wobei man ja noch sagen könnte, die Musik würde ich eigentlich schon spule ich weiter vor.

00:22:40: Ja, ja, ja, also ich habe manchmal habe ich ja so bei längeren Text-Bassagen oder bei Gesprächen,

00:22:48: mache ich ja immer schon mal so einen Schnitt und taue dann da so eine kurze Musiksequenz rein,

00:22:55: die aber, ja ich meine, das kann man ja ruhig auch mal so sagen, ich meine, das ist ja alles auch der Gehmer geschuldet,

00:23:02: sozusagen, dass man da nicht irgendwas einfach senden kann, sondern entsprechend, also, da haben satt 6 Minuten Gehmerzeit, Musik pro Folge

00:23:14: und die sind natürlich schnell weg.

00:23:17: Ja, das hatten wir bei dem letzten Podcast mit den Greatful Dates sehr leidgetein, da hätte ich am liebsten Stück von 26 Minuten gespielt.

00:23:25: Geht da eben nicht schon, ist doch ein bisschen lang.

00:23:28: Ja, ja, ja.

00:23:30: Oder ich war ein Akt-Wagler oder Verdi geht da eben auch nicht, aber ist halt so sinnvoll, die Verhältnisse, die Bedingungen, dann ist das halt so.

00:23:39: Wir wollen ja da ordentlich und sauber bleiben, rechtlich, insofern, man kann, ich glaube, es ist ja auch in Ordnung,

00:23:47: dass Leute für die Musik diese mal irgendwann auf den Armokal gekommen, zu jeder Zeit, wenn das Ding gespielt wird,

00:23:54: es ist ja eine kleine Frage, aber gut, das ist auf jeden Fall ein Hintergrund, warum man vielleicht diesem Gefühl noch mehr Musik

00:24:03: oder mehr Musik einheiten, vielleicht in so einer Episode unterzubringen, auch eingeschränkt ist.

00:24:10: Nun bist du ja, ob du willst oder nicht, auch immer mit diesem Psychiatrie-Themen konfrontiert.

00:24:20: Manchmal schicke ich dir ja vorher schon mal so einen Reihen von dem, was kommt, manchmal aber auch klappt das Zeit nicht, dann irgendwie nicht.

00:24:28: Aber wenn du dann mal rein hörst, kriegst du ja von diesen Psychiatrie-Themen ja auch immer was mit.

00:24:35: Ist das jetzt eine sehr offene Frage, aber ist das was, was für dich neue Erkenntnisse bringt, oder ist das ein Thema, wo der Zugang vielleicht auch schwer ist,

00:24:51: nur als in Anführungszeichen zuhörer, der jetzt nichts mit der Materie Psychiatrie direkt zu tun hat?

00:24:58: Ach nee, ich finde, neue Erkenntnisse weiß ich jetzt nicht, vielleicht ein großes Wort.

00:25:04: Da müsste ich mich vielleicht noch mehr damit beschäftigen.

00:25:07: Aber ich habe ja immer relativ viele Berührungspunkte mit psychiatrischen Themen, sage ich jetzt mal ganz vorsichtig.

00:25:18: Weil ein guter Freund von mir ist Psychiater, mein Sohn arbeitet als Psychologe.

00:25:24: Wir kennen uns seit 100 Jahren und wir haben ja auch, du oder auch deine Frau, haben ja auch viel davon erzählt,

00:25:34: als ihr noch voll berufstätig in der Szene untermüster habt, man ja auch viel mitgekriegt.

00:25:39: Darüber hinaus ist es natürlich auch vielleicht auch für meine Generation oder für unsere Generation typisch,

00:25:49: dass man sich mit Psychiatrie oder psychischen Problemen wie auch immer auseinandergesetzt hat,

00:26:01: oder mit der Entwicklung der Psychiatrie, alle, in der wir mal Freude gelesen haben,

00:26:08: und willem Reich und was weiß ich, alles in der Folge noch gekommen,

00:26:12: aber man eigentlich doch eigentlich immer mit beschäftigt war,

00:26:17: und für mich nicht in eine völlig fremde Welt, natürlich eine abgeschlossene Welt,

00:26:22: hinzukommt, dass ich, glaube ich, dir schon mal erzählt, das weißt du, ich weiß nicht, ob das dort schon mal vorgekommen ist,

00:26:28: aber ich bin ja in der Nähe vom LKH aufgewachsen und weil meine Großeltern da auch ganz früh eine Dienstwohnung hatten,

00:26:41: weil es da Dienstwohnungen für Landes- oder städtische Beamte gab, bin ich da halt auf dem Gelände des LKHs als kleines Kind.

00:26:50: Also das ist in Dürren, ne?

00:26:52: In Dürren, in Dürren, im LKH, was damals ja noch anders hieß, war das ja noch in LKH,

00:26:56: dass ich als Kind schon relativ viel rumgelaufen oder oft gewesen und war quasi auf der anderen Seite des Zauns oder auf der anderen Seite der Mauer,

00:27:05: wo andere Leute gar nicht hinkamen.

00:27:08: Und von daher ist es jetzt nicht, ist natürlich eine andere Welt, aber es ist nicht so völlig fremd wie vielleicht wie viele andere Menschen.

00:27:17: Ja, ja, ja, ja, ja, ja, das stimmt, da gab es immer schon Berührungspunkte in dem Sinne,

00:27:22: wir haben auch schon mal darüber gesprochen und in einer der letzten Folgen waren wir ja auch noch in der Klinik in Dürren,

00:27:27: da dachte ich auch noch mal daran, wenn man dann durch dieses Park ähnliche Gelände da geht, was ja heute offener ist,

00:27:33: aber damals war das ja noch viel abgeriegt da, ne?

00:27:36: Und trotzdem die Nähe, über die Nähe da von deinem Großelternhaus, hatten wir schon mal gesprochen, ne?

00:27:47: Wir haben auch schon mal so darüber gesprochen, dass so eine Kommerzialisierung manchmal auch von psychischem Leid,

00:27:54: zum Beispiel innerhalb auch der Musik oder so, stattgefunden hat, heißt man, dass man da so ein bisschen sehr hart formuliert,

00:28:03: auch gerne ein bisschen Kapital rausschlägt, wenn die Interpreten oder die Künstler selber eine kleine Macke haben,

00:28:09: oder dass das dann auch gerne mit reingewurstet wird in die Vermarkte von Musik da.

00:28:16: Ich weiß nicht, wie groß die Spachte ist, aber ich habe da sogar mal eine Sendung dabei gesehen, die da speziell darauf geachtet haben,

00:28:24: dass das ist ja viel mehr so im Umgang heute drin, aber auch so mehr reißerisch.

00:28:31: Ich weiß nicht, gut, ich bin immer in dieser Szene, mein Leben mehr als mein halbes Leben drin gewesen,

00:28:37: so habe dann nie so den Abstand, den man vielleicht brauchte, um zu sehen,

00:28:41: was hat sich jetzt in der Diskussion in der Gesellschaft über dieses Thema Psychiatrie oder so verändert.

00:28:46: Ich hatte irgendwann mal mit dem Ralph Seidel ein Gespräch gehabt, der sagte nochmal, er würde sehr bedauern,

00:28:53: dass heute in der Gesellschaft, also öffentlich, über dieses Thema verrückt sein,

00:29:01: oder was ist denn psychisch krank, also über dieses Phänomen gar nicht mehr gesprochen wird oder nicht mehr so gesprochen wird,

00:29:09: sondern dass das einfach verdrängt wurde von vielen Lifestyle-Themen oder so,

00:29:16: aber dann nicht mehr so speziell, ich will das gar nicht vertiefen,

00:29:20: aber weil du eben sagtest, unsere Generationen oder unsere Jahrgänger haben sich tatsächlich auch schon mit diesem Thema beschäftigt,

00:29:29: einfach aus eigenen Interessen, und das ist heute anders.

00:29:34: Ja, wir haben jetzt schon nochmal darüber gesprochen, wie man vielleicht so ein Podcast auch anders gewichten könnte,

00:29:42: wenn man da ein bisschen freier wäre, würdest du denn so einen Rollentausch zustimmen, wo du sagst,

00:29:51: okay, ich mache mal eine Folge über Psychiatrie, was ich an so einem Thema interessant finde,

00:29:58: und ich würde mich dann über meinen schlechten Musikstil auslassen,

00:30:06: ist so was denkbar, ohne dass wir das jetzt planen?

00:30:11: Das wäre ja Arbeit, das wäre ja noch richtig Arbeit, furchtbar.

00:30:14: Ja, weil du meinst, weil du dich dann da rein klemmelst, was ein Thema oder so.

00:30:19: Ich habe mein ganzes Leben lang versucht, zu faulen.

00:30:25: Ach so, und deswegen meinst du, wäre das dann...

00:30:28: Das wäre ein furchtbarer Arbeit, ein furchtbarer viel Arbeit.

00:30:31: Ja, gut, das ist natürlich ein Argument.

00:30:34: Ich bin der Unterhaltungsfutzig, das vergießt das nicht.

00:30:38: Na ja, aber du weißt, die reden ja auch ganz gerne darüber, was sie selber so damals gemacht haben,

00:30:45: früher gemacht haben, und ich stelle mir so was ganz interessant vor.

00:30:52: Ist das das richtige Wort in dem Fall?

00:30:54: Dann glaube ich, das, was du eben gesagt hast, verrückt.

00:30:57: Wir würden die Schwerpunkte verrücken.

00:31:00: Also du rückst an meine Stelle und ich rücke an deine Stelle, und das wäre dann verrückt.

00:31:06: Ja, dann wären wir verrückt, und dann wäre das der Anfang vom Ende dieses Podcasts,

00:31:15: weil die Hörer nicht mehr wissen, wohin sie hören sollen.

00:31:21: Aber auf der Ebene könnte es tatsächlich vielleicht ganz interessant sein.

00:31:26: Ich finde das schon gut, weil ich komme ja aus so einer Rolle nicht mehr raus.

00:31:31: Ich kann ja dieses Thema überhaupt nicht so betrachten wie jemand, der nichts damit zu tun hat,

00:31:37: oder viel weniger damit zu tun hat.

00:31:40: Also versuch zwar immer mal, mich da reinzudenken, aber das geht gar nicht.

00:31:45: Wenn du jetzt über Musik nachdenkst, du bist auch in diesem Thema schon in vier Jahrzehnte drin

00:31:53: und guckst vielleicht auch ganz anders, oder hörst du ganz anderses Musik?

00:31:57: Ja, wobei ich den Unterschiede satt, dass Musik ist für mich freizeit.

00:32:03: Ich mach das ja nicht beruflich.

00:32:05: Du redest ja aber deine berufliche Laufbahn, deine beruflichen Tätigkeit.

00:32:09: Du hast dann viel größere Nähe, als ich, die sie zu Musik haben könnte.

00:32:14: Das hat ja immer etwas, eher eine Freizeitbeschäftigung gewesen.

00:32:18: Ob man sie jetzt selber macht oder nur anhört oder darüber liest, das ist was anderes.

00:32:24: Ja, aber ich bin auf der anderen Seite gesprochen, natürlich heilfroh,

00:32:31: dass dieser Podcast so beide Inhalte oder zwei verschiedene Inhalte hat

00:32:39: und die auch sehr mächtig und eigenmächtig, sag ich mal, für sich stehen da,

00:32:44: ohne den hohen Anspruch zu haben, das muss alles super ineinander eingefädelt sein.

00:32:49: Weil das finde ich, ist jedenfalls meine Hoffnung, das hör ich auch,

00:32:55: dass noch mal viele Leute auch anders ansprechen.

00:32:59: Gerade die, was ich Fachleute sind, haben aber auch immer noch so eine andere Seite,

00:33:05: dass sie zu bestimmten Zeiten bestimmte Musik hörten oder nie einen Zugang da hatten.

00:33:10: Also dieses Thema Musik ist ja weit mehr als über Musikstücke oder Künstler reden.

00:33:18: Das ist ja viel gelebtes und viel Emotion.

00:33:22: Ich glaube, was man dann ist, ist natürlich viel mit Emotionen verbunden.

00:33:26: Gibt es noch was, was du zu dir sagen willst, was diese Rolle anbaut?

00:33:31: Ich bin jetzt, ich habe jetzt das eben mit dem Verrückt, geht mir jetzt ein bisschen durch den Kopf,

00:33:35: dann denke ich jetzt um den Rubanar.

00:33:37: Aber gibt es so einen Punkt, wo man sagt, jetzt ist mal gut,

00:33:41: jetzt ist mal genug an Themen wie Psychiatrie oder Podcast?

00:33:48: Nein, da die Welt sicher weiterentwickelt wird,

00:33:53: dass auch nie auf der Ebene ein Ende finden.

00:33:55: Da gibt es immer wieder neue Entwicklungen, denke ich, über die man reden kann,

00:34:01: wo man einen Zugang zu suchen finden kann.

00:34:05: Was interessant wäre, weil du sagst, wenn man kann es immer, immer weiter machen

00:34:10: und ich so ein bisschen bursach gesagt habe, es gibt natürlich ein natürliches Ende,

00:34:15: das immer näher rückt.

00:34:16: Man könnte natürlich den sämtlichen Podcast, die wir bis jetzt gemacht haben,

00:34:21: wenn man die in der künstlichen Intelligenz verarbeitet,

00:34:25: dann wäre die künstliche Intelligenz wahrscheinlich in der Lage,

00:34:28: wie auch immer qualitativ gearteten Podcast, Art infinitum weiterzuführen.

00:34:35: Das stimmt.

00:34:37: Ja.

00:34:39: Dann geht mir jetzt zurück, du du damit raus, die letzten 20 Podcasts schon künstliche Intelligenz waren.

00:34:45: Auch das Gespräch hier ist schon längst geklont, sozusagen.

00:34:51: Wir sitzen hier gar nicht.

00:34:53: Nein, nein, aber ...

00:34:56: Wolltest du jetzt Freitag bis Freitag verhackstücken?

00:35:01: Wollte ich jetzt machen, ja.

00:35:03: Hi Klaus und alle, die uns zuhören.

00:35:10: Der Mai ist gekommen und heute ist der Kampftag der Arbeiterklasse auch schon wieder vorbei.

00:35:16: Apropos Kampftag, den 1. Mai habe ich in einem Schrebergarten bei einem Grillfest verbracht.

00:35:22: Schrebergarten und Arbeiterklasse, das passt doch zusammen.

00:35:26: Und jetzt etwas völlig anderes, oder wie es bei Monty Python hieß,

00:35:31: now for something completely different.

00:35:33: Seit Tagen geht mir die Formulierung "Jemand hat nicht alle Tassen im Schrank durch den Kopf".

00:35:39: Eigentlich könnte das ja bedeuten, dass jemand zu Besuch zum Tee oder Kaffee erwartet wird

00:35:44: und die Tassen deshalb nicht mehr im Schrank, sondern auf dem Tisch stehen.

00:35:48: Woher der Ausdruck stammt, ist nicht sicher.

00:35:51: Vielleicht aus dem Hebräischen, in dem "täuscher" Verstand oder Vernunft heißt.

00:35:56: Und so ähnlich klingt das Wort wie die deutsche Tasse.

00:36:00: Es gibt noch einige andere Erklärungen, aber diese ist mir die sympathischste.

00:36:04: Was eine Tasse Tee mit Richard Nixon zu tun hat, erfahrt ihr später.

00:36:08: Langer Rede, kurzer Sinn.

00:36:10: Als mir die Redensart durch den Kopf ging, fiel mir fast gleichzeitig der Songtitel "Have you seen the Sources" ein.

00:36:16: Gut, da sind nun Untertassen gemeint, aber was kann ich für meine wilden Assoziationen?

00:36:21: Auf jeden Fall ist mit nicht alle Tassen im Schrank eine psychische Befindlichkeit gemeint.

00:36:27: Und der Song "Have you seen the Sources" stammt von Jefferson Airplane,

00:36:31: einer der erfolgreichsten Band der psychedelischen Rockmusik.

00:36:35: Ich hatte ja schon letztes Mal die "Great for Dead" gespielt und heute also die "Airplane".

00:36:41: Als ich zum ersten Mal die "Airplane" hörte, 1966 oder 1967,

00:36:46: tat sich für mein kleines Schüler hier jedenfalls ein völlig neuer Kosmos auf.

00:36:50: Musik, die das Bewusstsein erweitern wollte, sollte, konnte.

00:36:55: Und alles, was am psychoaktiven Substanzen folbte, sind Längsgeschichte.

00:36:59: Aber damals hat mich das total umgehauen.

00:37:02: Wie später, der frühmorgendliche Auftritt der Band Jefferson Airplane auf dem Wurzdach feste ging.

00:37:07: Hier sind die "Airplane".

00:37:10: Musik, Musik, Musik

00:37:18: Musik, Musik, Musik

00:37:31: Musik, Musik

00:37:37: Musik, Musik

00:37:45: Musik, Musik

00:37:53: Musik, Musik

00:38:00: Musik, Musik

00:38:06: Musik, Musik

00:38:12: Musik, Musik

00:38:18: Musik

00:38:24: Musik, Musik

00:38:31: Musik, Musik

00:38:38: Musik

00:38:44: Musik

00:38:47: In dem Song aus dem Jahre 1972 geht es um den Schutz unserer Erde vor der Zerstörungsgewalt des Menschen

00:38:53: und was daraus für uns folgt.

00:38:55: Damit schlagen wir uns heute immer noch rum.

00:38:58: Kurz danach lösten die "Airplane" sich auf.

00:39:01: Gitarist Jorma Kaukonen und Jack Cassidy machten als Hot-Tuner weiter,

00:39:05: die auch heute noch auftreten und Musik veröffentlichen.

00:39:09: Gitarist Paul Kandner und Sängerin Grace Slick gründeten Jefferson Starship,

00:39:13: nannten die Band dann "Kurz Starship"

00:39:16: und kamen später nochmals als Jefferson Airplane mit Marty Baylin, Jack Cassidy

00:39:21: und Katerin Kaukonen zusammen.

00:39:23: Paul Kandner ist vor ein paar Jahren gestorben,

00:39:25: ebenso Marty Baylin und die erste Sängerin der Band, Signer Andersen.

00:39:29: Grace Slick ist heute als Malerin aktiv und sieht sehr kritisch

00:39:33: auf ihre Zeit mit den verschiedenen Starship-Besetzungen zurück.

00:39:37: Auf YouTube gibt es ein sehr interessantes Interview mit Grace Slick.

00:39:41: Dabei erzählt sie, warum sie damals gerne einmal mit Richard Nixon

00:39:45: eine Tasse Tee getrunken hätte, wozu es leider nie kam.

00:39:48: Mehr will ich jetzt nicht verraten.

00:39:50: Die Einzelheiten gibt es in mehreren Interviews mit Grace Slick und Paul Kandner

00:39:54: auf YouTube unter den einschlägigen Printveröffentlichungen,

00:39:57: Biografien, Interviews und dergleichen mehr.

00:40:00: Es ist alles im Internet zu finden.

00:40:02: Zum Abschied gibt es dann noch einen psychedelischen Hit von den Airplanes,

00:40:06: den kennt jeder, der ist aber immer wieder gut.

00:40:09: Und nicht vergessen, "Feed your head".

00:40:12: [Musik]

00:40:37: [Musik]

00:41:03: [Musik]

00:41:13: [Musik]

00:41:23: [Musik]

00:41:33: [Musik]

00:41:43: [Musik]

00:41:53: [Musik]

00:42:03: [Musik]

00:42:13: [Musik]

00:42:23: [Musik]

00:42:33: [Musik]

00:42:35: So tolle Musik finde ich.

00:42:38: Da kann man noch viele Stücke von denen hören,

00:42:41: die alle irgendwie super sind.

00:42:43: Naja, ich hoffe es hat Euch gefallen.

00:42:46: Wir hören uns wieder am 14. Juni erst,

00:42:50: aber es gibt eine kleine Finks Pause zwischendurch.

00:42:53: Und ich wünsche Euch bis dahin alles Gute

00:42:57: und eine schöne Zeit.

00:42:59: Und hoffentlich bald wieder Frühling.

00:43:02: Adieu.