Vom Wachsaal in die Gemeinde  - 45 Jahre deutsche Psychiatrie - na und?

Vom Wachsaal in die Gemeinde - 45 Jahre deutsche Psychiatrie - na und?

Komplexität, Fragilität, radikale Hoffnung

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“So wie die Verrücktheit, in einem höheren Sinn, der Anfang aller Weisheit ist, so ist Schizophrenie der Anfang aller Kunst, aller Phantasie.” Das schreibt Hermann Hesse in seinem Roman “Steppenwolf”.

Ich war jung, sehr jung und gehörte einer sehr kritisierenden Gruppe in der Anstalt an. Die Gruppe hatte mit der regelmäßigen Herausgabe einer naiven aber wirkungsvollen kleinen Betriebszeitung die Aufmerksamkeit, eher den Argwohn und die Kritik der alt eingesessen Kolleg*innen auf uns gezogen. Die einsitzenden Patient*innen haben davon nichts mitbekommen. Die Zugehörigkeit zu dieser kritischen Gruppe äußerte sich im Outfit darin, die Statussymbole der alt eingesessen Kolleg*innen abzulegen. Keine weißen Kittel, wo es nicht wirklich notwendig war, also einfach in Jeans und T Shirt, wau was für ein Affront. Wir unterschieden uns kleidungstechnisch nicht mehr von den Einsitzenden. So kleideten sich auch die Kolleg*innen auf den „normalen“ Stationen, als auf den Langzeit- und Akutstationen. Wir erhofften uns davon einen besseren, menschlicheren Zugang zu den Eingesperrten. Tatsächlich war der Kontakt, die Beziehungsaufnahme auch einfacher, aber oft konnten wir unser Angebot menschlicher sein zu wollen nicht einlösen. Wir hatten die Rechnung ohne die konservativen Kolleg*innen und vor allem ohne die kontrollierende Hierarchie gemacht.

Interessante lnks zu dieser Episode und auch zu den anderen Folgen

https://psychiatrie-verlag.de/product/leben-in-haus-5/

https://www.youtube.com/watch?v=_GLnLUWwc7I

https://www.dailymotion.com/video/x7xl2vm

https://www.carmenthomas.de/

https://www.mageauxdesigns.de/

https://laongocologne.de/

https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38557402


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Über diesen Podcast

Die Entwicklung der deutschen Psychiatrie und teilweise auch der Nachbarländer der letzten 45 Jahre wird subjektiv und kritisch besprochen und bewertet. Gibt es tatsächlich (ausreichend) Respekt und Augenhöhe gegenüber den Menschen mit psychischen Erkrankungen? Was geben die Strukturen des Gesundheits- und Sozialbereichs, in denen Psychiatrie stattfindet her? Welche Chancen und Hindernisse bieten sie? Bereichert mit Interviews von Insidern aus den verschiedensten Perspektiven.
In jeder Folge wird zudem ein Song aus der Rock- und Popgeschichte gespielt und der jeweilige Künstler vorgestellt. Durch die einzelnen Folgen führt Euch Klaus Jansen-Kayser, selber ein langjähriger Akteur und Kenner der Psychiatrie-Szene. Bis zur 13. Episode war Christian Gredig der Autor des jeweiligen Musikteils. Seit der 14. Episode hat Bernd Nigbur diesen Part übernommen.

Das Jingle dieses Podcast wird auf einem Dachsophon gespielt und stammt von dem Kölner Musiker Bernd Keul https://www.youtube.com/watch?v=MdVSw5Ck89o

Das Cover-Bild ist ein Werk der Künstlerin Mageaux, die aus den Südstaaten der USA stammt und seit einigen Jahren in Köln lebt. Der Titel lautet "Cognitive Behavioral Therapy" / Mai 2020 / Acrylfarbe & Sprühfarbe auf gebleichter Leinwand. 100 x 100 cm und zeigt, dass der Genesungsfortschritt nicht immer linear ist.
https://twitter.com/mageauxdesigns https://www.youtube.com/channel/UCCRY4v_BfwqThHoyCCYEFtw/featured

von und mit Klaus Jansen-Kayser

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