Vom Wachsaal in die Gemeinde  - 45 Jahre deutsche Psychiatrie - na und?

Vom Wachsaal in die Gemeinde - 45 Jahre deutsche Psychiatrie - na und?

Mother come home

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Und dann noch das: 1979/80 eine kleine Gruppe Menschen, die ein Projekt in diesem Viertel planten, was durchaus Potential hatte, die beschriebene Verunsicherung noch zu vergrößern. Die alteingesessene und seit einiger Zeit zugemachte Frauen- und Geburtsklinik mitten im Severinsviertel, in dem viele Kölnerinnen ihre Kinder zur Welt gebracht hatten, auch Mitglieder unserer Gruppe geboren waren, war gekauft worden, um eine psychiatrische Tagesklinik zu eröffnen. Mitten in diesem Milieu. Wir fanden eine anscheinend von jetzt auf gleich verlassene Klinik vor. Alle Instrumente eines Kreissaales und einer Gynäkologie vorfindend, die Räume unverändert, der Geist und die Verbitterung allgegenwärtig zu spüren, diese Klinik aufgegeben haben zu müssen. Ich hatte großen Respekt gespürt, vor den Kolleg*innen, die hier ihren Dienst und ihre Ideale quittieren mussten. Und, ich weiß nicht genau, aber noch mehr Ehrfurcht vor dem was wir hier vorhatten. Wir hatten ernsthaft vor, mitten in einem dicht besiedelten Großstadtviertel, eine alternative, freiheitliche Psychiatrie zu installieren, ohne uns zu diesem Zeitpunkt schon klar und einig zu sein wie das genau gehen kann. Ich glaube die Konfiguration der ersten Apple Computer war ein Dreck dagegen, aber zumindest nicht komplizierter und komplexer.


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Über diesen Podcast

Die Entwicklung der deutschen Psychiatrie und teilweise auch der Nachbarländer der letzten 45 Jahre wird subjektiv und kritisch besprochen und bewertet. Gibt es tatsächlich (ausreichend) Respekt und Augenhöhe gegenüber den Menschen mit psychischen Erkrankungen? Was geben die Strukturen des Gesundheits- und Sozialbereichs, in denen Psychiatrie stattfindet her? Welche Chancen und Hindernisse bieten sie? Bereichert mit Interviews von Insidern aus den verschiedensten Perspektiven.
In jeder Folge wird zudem ein Song aus der Rock- und Popgeschichte gespielt und der jeweilige Künstler vorgestellt. Durch die einzelnen Folgen führt Euch Klaus Jansen-Kayser, selber ein langjähriger Akteur und Kenner der Psychiatrie-Szene. Bis zur 13. Episode war Christian Gredig der Autor des jeweiligen Musikteils. Seit der 14. Episode hat Bernd Nigbur diesen Part übernommen.

Das Jingle dieses Podcast wird auf einem Dachsophon gespielt und stammt von dem Kölner Musiker Bernd Keul https://www.youtube.com/watch?v=MdVSw5Ck89o

Das Cover-Bild ist ein Werk der Künstlerin Mageaux, die aus den Südstaaten der USA stammt und seit einigen Jahren in Köln lebt. Der Titel lautet "Cognitive Behavioral Therapy" / Mai 2020 / Acrylfarbe & Sprühfarbe auf gebleichter Leinwand. 100 x 100 cm und zeigt, dass der Genesungsfortschritt nicht immer linear ist.
https://twitter.com/mageauxdesigns https://www.youtube.com/channel/UCCRY4v_BfwqThHoyCCYEFtw/featured

von und mit Klaus Jansen-Kayser

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