Mother come home
Und dann noch das: 1979/80 eine kleine Gruppe Menschen, die ein Projekt in diesem Viertel planten, was durchaus Potential hatte, die beschriebene Verunsicherung noch zu vergrößern. Die alteingesessene und seit einiger Zeit zugemachte Frauen- und Geburtsklinik mitten im Severinsviertel, in dem viele Kölnerinnen ihre Kinder zur Welt gebracht hatten, auch Mitglieder unserer Gruppe geboren waren, war gekauft worden, um eine psychiatrische Tagesklinik zu eröffnen. Mitten in diesem Milieu. Wir fanden eine anscheinend von jetzt auf gleich verlassene Klinik vor. Alle Instrumente eines Kreissaales und einer Gynäkologie vorfindend, die Räume unverändert, der Geist und die Verbitterung allgegenwärtig zu spüren, diese Klinik aufgegeben haben zu müssen. Ich hatte großen Respekt gespürt, vor den Kolleg*innen, die hier ihren Dienst und ihre Ideale quittieren mussten. Und, ich weiß nicht genau, aber noch mehr Ehrfurcht vor dem was wir hier vorhatten. Wir hatten ernsthaft vor, mitten in einem dicht besiedelten Großstadtviertel, eine alternative, freiheitliche Psychiatrie zu installieren, ohne uns zu diesem Zeitpunkt schon klar und einig zu sein wie das genau gehen kann. Ich glaube die Konfiguration der ersten Apple Computer war ein Dreck dagegen, aber zumindest nicht komplizierter und komplexer.
Kommentare
Neuer Kommentar